Naher Osten Israel reagiert auf Sprengsatz-Explosion mit Luftangriffen

Am Grenzzaun zum Gazastreifen explodieren Sprengsätze. Israel reagiert mit Luftangriffen. Und die Armee zerstört weitere Hamas-Tunnel.

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Tel Aviv/Gaza Israels Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Sonntag zwei Angriffstunnel der im Gazastreifen herrschenden Hamas zerstört. Außerdem griff die Luftwaffe nach der Explosion eines Sprengsatzes am Grenzzaun Ziele in dem Palästinensergebiet an. Bei beiden Einsätzen wurde niemand verletzt.

Israels Armeesprecher Jonathan Conricus sagte Journalisten, die Hamas habe versucht, einen neuen Tunnel zu graben, um ihn mit einem alten Tunnel zu verbinden, der im Gaza-Krieg 2014 teilweise zerstört worden sei.

Conricus warf der Hamas vor, sie versuche, „die Lage entlang des Grenzzauns eskalieren zu lassen“. Hamas warf Israel dagegen vor, es wolle „die Menschen (in Gaza) einschüchtern und terrorisieren“ und so geplante Protestmärsche an der Grenze verhindern.

Israelische Kampfjets griffen in der Nacht zum Sonntag Ziele im Gazastreifen an. Es handele sich um eine Reaktion auf die Explosion von Sprengsätzen am Grenzzaun zwischen Israel und dem Palästinensergebiet, teilte die Armee mit. Die Luftwaffe habe ein militärisches Ziel der im Gazastreifen herrschenden Hamas angegriffen.

Nach Hamas-Angaben feuerten die israelischen Jets 18 Raketen ab. Es gab keine Berichte über mögliche Opfer. Am Samstagnachmittag hatten israelische Panzer bereits Granaten auf den östlichen Teil von Gaza gefeuert. Kurz zuvor war ein offenbar von militanten Palästinensern gelegter Sprengsatz an der Grenze explodiert. Dabei wurde niemand verletzt. Bereits am Donnerstag waren dort Sprengsätze explodiert. Die israelische Nachrichtenseite „ynet“ berichtete, die Explosion am Samstag sei der fünfte Vorfall dieser Art binnen drei Monaten.

Die Hamas hatte 2007 die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Die EU, die USA und Israel stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Israel hat eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird.

Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet teilte am Sonntag mit, in der Palästinenserstadt Nablus im Westjordanland sei in der Nacht ein mutmaßlicher Attentäter festgenommen worden. Er werde verdächtigt, bei einem Anschlag nahe der Siedlerstadt Ariel im vergangenen Monat einen Israeli erstochen zu haben.

Am Freitag waren bei einer palästinensischen Auto-Attacke zwei israelische Soldaten getötet und zwei weitere verletzt worden.

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