
Genf UN-Menschenrechtskommissar Seid al-Hussein hat Israel für eine überzogene Gewalt im Gazastreifen kritisiert. Auch müssten diejenigen zur Verantwortung gezogen werden, welche für die Todesfälle verantwortlich seien, sagte er am Freitag. Allein in den vergangenen vier Wochen seien 42 Palästinenser gestorben. Mehr als 5500 seien am Grenzzaun zu Israel verletzt worden. Berichte über israelische Opfer lägen nicht vor.
Nach internationalem Recht sei im Ausnahmefall der Einsatz von tödlicher Gewalt legal, sagte Al-Hussein. Allerdings sei schwer vorstellbar, dass Steinwürfe aus großer Entfernung auf geschützte Sicherheitskräfte eine derartige Bedrohung darstelle. Zudem seien 35 Menschen bei Demonstrationen getötet worden, die anscheinend unbewaffnet gewesen seien. Das könnte einen Verstoß gegen die Genfer Konventionen darstellen.
Das israelische Außenministerium äußerte sich zunächst nicht zu den Äußerungen. In der Vergangenheit hatte die Regierung in Jerusalem erklärt, sie tue, was nötig sei, um zu verhindern, dass der Grenzzaun durchbrochen werde.