
Jerusalem Ein Palästinenser hat mit seinem Auto eine Gruppe israelischer Soldaten im nördlichen Westjordanland gerammt. Zwei Soldaten seien getötet worden, zwei weitere seien verletzt, teilte die Armee am Freitag mit.
Der palästinensische Angreifer sei ebenfalls verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden. Er werde befragt. Die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas sowie der Islamische Dschihad lobten den Angriff.
Die „Jerusalem Post“ schrieb, die Sicherheitskräfte hätten den Attentäter außer Gefecht gesetzt. Die Armee teilte mit, der Angreifer habe Soldaten attackiert, die Strecken in der Nähe der israelischen Siedlung Mevo Dotan gesichert hätten. Als Reaktion auf den Angriff ordnete die Armee eine Aufhebung unter anderem von 67 Arbeitsgenehmigungen für Mitglieder der Familie des Attentäters an.
Die Bundesregierung verurteilte den Anschlag scharf. „Der israelisch-palästinensische Konflikt ist nicht mit Gewalt zu lösen“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. „Solche verbrecherischen Taten oder auch der Aufruf zu Gewalt führen nur zu mehr Hass.“
Ein Sprecher der Hamas teilte mit, der Angriff sei offenbar eine Reaktion auf 100 Tage Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch die USA. US-Präsident Donald Trump hatte am 6. Dezember die umstrittene Anerkennung verkündet.
Am Freitag kam es zudem im Westjordanland und am Rande des Gazastreifens vermehrt zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. Hunderte Palästinenser protestierten gegen die Entscheidung der USA.
Im Dezember war es zu teilweise blutigen Unruhen in den Palästinensergebieten gekommen. Die Lage hatte sich aber bereits Anfang des Jahres wieder weitgehend beruhigt.