Dieser Krieg ist teuer. Er kostet Menschenleben, nicht nur in der Ukraine. Länder wie Kenia oder das Bürgerkriegsland Jemen sind abhängig von Weizen und Mais aus der Kornkammer Europas am Schwarzen Meer. Doch im Krieg wird es für die ukrainischen Bauern schwer, ihre Felder zu bestellen. Auch die Ernten aus Russland fehlen dem Markt, und auch dort produzierte Düngemittel. Die Vereinten Nationen und die EU warnen deshalb vor Hungersnöten. Das Angebot ist jetzt schon knapp, Weizen und Maispreise erreichten neue Rekorde.
Hunger aber müssen wir nicht hinnehmen. Die EU kann Nahrungsmittel auf dem Weltmarkt einkaufen und sie subventioniert an notleidende Länder weitergeben. Sie kann auch eigene Reserven aktivieren: Wie viel Weizen und Mais landet heute als Bioethanol im Tank? Wenigstens leistet er dort einen Beitrag zum Klima. Wie viel landet auch später als Schnitzel auf dem Teller?
Deutschland kann als Weizenexporteur einspringen – wenn wir die richtigen Stellschrauben drehen. Das ist vielleicht schmerzhaft. Aber verlässliche Nahrung bedeutet Frieden, bedeutet weniger Flucht. Auch dadurch wird dieser Krieg teurer. Wir merken ihn in Deutschland nur im Portemonnaie – und nicht in unseren Mägen.
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