Nato US-Präsident Trump kritisiert deutsche Verteidigungsausgaben: „Das ist nicht fair“

US-Präsident Trump kritisiert den deutschen Verteidigungsetat. Doch die Bundesregierung interpretiert das Zwei-Prozent-Ziel der Nato anders.

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Der US-Präsident ist schon seit Längerem mit den Verteidigungsausgaben der Nato-Partner unzufrieden. Quelle: Reuters

Washington Im Zusammenhang mit den geplanten Strafzöllen auf Importe von Stahl und Aluminium hat US-Präsident Donald Trump Deutschland vorgeworfen, zu wenig für die Verteidigung auszugeben. „Wenn man sich die Nato anschaut, wo Deutschland ein Prozent zahlt, und wir zahlen 4,2 Prozent von einem viel größeren Bruttoinlandsprodukt, das ist nicht fair“, sagte Trump am Donnerstag während einer Kabinettssitzung im Weißen Haus.

Die USA hätten „einige Freunde und Feinde, die uns beim Handel und beim Militär im Laufe der Jahre enorm ausgenutzt haben“. Der Vorschlag für Strafzölle auf Metalle wird damit begründet, dass diese Güter für Jobs in der Rüstungsindustrie zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit wichtig seien.

Über die Verteidigungsausgaben gibt es unter den Nato-Partnern seit längerem Streit. Trump fordert, dass alle Bündnispartner spätestens von 2024 an jährlich mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung ausgeben. In der Bundesregierung wird das sogenannte Zwei-Prozent-Ziel der Nato allerdings anders interpretiert. Dort heißt es, es gehe lediglich darum, sich in Richtung der zwei Prozent zu entwickeln.

Im laufenden Jahr wird Deutschland vermutlich gerade einmal 1,24 Prozent des BIP für Verteidigung ausgeben - nach 1,22 Prozent im vergangenen Jahr. In den USA lag der Wert 2017 bei 3,6 Prozent.

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