Neue Eskalation im Handelsstreit Trump verteidigt Zölle – China verkündet Gegenschlag

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Deutsche Unternehmen in den Mühlen des Handelsstreits

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Eric Schweitzer, erklärte, die deutschen Unternehmen drohten in die Mühlen des Handelsstreits zwischen den USA und China zu geraten. „Unsere Unternehmen haben viele Niederlassungen und Engagements in beiden Ländern. Sie verlieren durch die angekündigten Zölle gegen China und die erwarteten Gegenmaßnahmen gleich doppelt: Angesichts des Umfangs des jetzt betroffenen Handelsvolumens sind die neuesten Strafzölle der USA gegen China auch eine veritable Bedrohung für den noch andauernden weltwirtschaftlichen Aufschwung.“

Wie Lighthizer mitteilte, sollen die US-Zölle vor allem Produkte der chinesischen Initiative „Made in China 2025“ treffen. Er zählte den Flugzeugbau auf, den Roboter- und Maschinenbau, Autos sowie die Informations- und Kommunikationstechnologie. „Die Liste umfasst keine Güter, die gemeinhin von amerikanischen Konsumenten erworben werden, wie etwa Mobiltelefone oder Fernsehgeräte“, heißt es weiter.

Das Handelsdefizit der USA mit China ist Trump seit langem ein Dorn im Auge. Allein im vergangenen Jahr exportierte die Volksrepublik für 375 Milliarden Dollar (303,3 Milliarden Euro) mehr Waren in die USA, als sie von dort einführte. Trump will auch Pekings staatlicher Unterstützung für eigene Technologie-Firmen einen Riegel vorschieben.

Das Vorgehen der USA hat Ängste vor einem weltweiten Handelskrieg geschürt. China und die USA sind die größten Volkswirtschaften der Welt. Im Raum steht bei dem Konflikt auch, ob Trumps Maßnahmen die Verhandlungen mit Nordkorea beeinflussen könnten - Peking ist Pjöngjangs wichtigster Verbündeter. Bislang arbeitete Trump eng mit China zusammen, um Pjöngjang zur nuklearen Abrüstung zu bewegen.

Die Zölle betreffen 1102 chinesische Produktgruppen, die einen Umfang von rund 50 Milliarden Dollar (mehr als 42 Milliarden Euro) pro Jahr haben. Die Regierung geht auch gegen 284 chinesische Produkte vor, die einen Umfang von 16 Milliarden Dollar pro Jahr haben sollen. Für diese will sie aber erstmal noch keine Zölle einführen.

Der Präsident der US-Handelskammer, Thomas Donohue, sagte, Zölle sorgten dafür, dass „amerikanische Verbraucher, Hersteller, Bauern und Rancher“ für „Chinas unfaire Handelspraktiken“ zahlen müssten. „Das ist nicht der richtige Ansatz.“

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