Neue IS-Strategie Frauen als Attentäterinnen

Drei junge Frauen wollten in Frankreich mit einer Autobombe ein Blutbad anrichten. Experten sehen darin den Beginn eines Trends. Das verbreitete Bild vom islamistischen Attentäter scheint überholt.

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Neue Strategie des IS: Frauen als Attentäterinnen. Quelle: dpa

Mit Terrordelikten befasste Pariser Ermittlungsrichter haben offiziell Ermittlungen gegen eine junge Frau eingeleitet, die mit zwei Komplizinnen ein Autobombenattentat in Paris geplant haben soll. In dem mit Gasflaschen und Benzinkanistern gefüllten Peugeot seien Fingerabdrücke der 29-jährigen Ornella G. gefunden worden, erklärten die Ermittlungsrichter nach einem Bericht des TV-Senders France-3 am Samstagabend. Die dreifache Mutter soll den Anschlag gemeinsam mit zwei anderen Frauen geplant haben. Alle drei mutmaßlichen Islamistinnen waren am Donnerstag von der Polizei rund 25 Kilometer südlich von Paris festgenommen worden.

Der französische Islamologe Mathieu Guidère wertete den Einsatz von Frauen für Anschläge als neue Strategie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der im Syrienkrieg bedrängte IS habe Frauen zum Einsatz als „Mudschahida“, Gotteskämpferin, aufgerufen, sagte Guidère der Pariser Zeitung „Le Figaro“ (Samstag). Unzählige Frauen hätten daraufhin im Internet geantwortet: „Auch ich will eine „Mudschahida“ sein.“

Heute sollen sich 700 islamistische Franzosen im Syrienkrieg befinden, darunter 275 Frauen. In Frankreich wurden seit Jahresbeginn 293 Personen wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation festgenommen. Entsprechend viele Netze seien zerschlagen und Anschläge verhindert worden, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve am Samstag laut Informationen der französischen Nachrichtenagentur AFP.

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