Die Schweizer Regierung hat sich nach der Ablehnung des umstrittenen Steuerabkommens durch die deutsche Länderkammer für weitere Verhandlungen offen gezeigt. Außenminister Didier Burkhalter sagte der Maifeiertagsausgabe der "Bild" auf die Frage, ob es nach der Bundestagswahl eine neue Chance für ein Abkommen gebe: „Wenn Deutschland nach seiner Ablehnung das Gespräch mit uns suchen will, sind wir offen. Der heutige Zustand mit Zufallsfunden und rechtlich fragwürdigen CD-Käufen ist für beide Seiten unerfreulich.“
Derzeit hielten die Schweizer Banken ihre Kunden an, ihre steuerliche Situation in Ordnung zu bringen. Einen Zwang und eine Garantie gebe es aber auf diese Weise nicht. "Ein Steuerabkommen würde eine flächendeckende Lösung sicherstellen", sagte der liberale Politiker. Er wollte sich am Mittwoch mit seinem deutschen Kollegen Guido Westerwelle in Bern treffen.
Das von der schwarz-gelben Koalition ausgehandelte deutsch-schweizerische Abkommen scheiterte vor einigen Wochen im deutschen Bundesrat am Widerstand der Opposition. SPD und Grüne argumentierten, dass damit Steuerhinterzieher zu günstig weggekommen wären. Das Abkommen sah eine anonyme Nachversteuerung deutschen Schwarzgeldes auf eidgenössischen Konten vor.
Der Steuer-Fall des FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß belastet nach Darstellung Burkhalters das Deutsch-Schweizer Verhältnis nicht. „Das ist eine Sache des Betroffenen und der deutschen Steuerbehörde.“