Nigeria Militär befreit Hunderte aus der Gewalt von Boko Haram

Nigerianische Truppen sollen mehrere von Islamisten gehaltene Dörfer befreit haben. Doch Militär und Regierung stehen in der Kritik.

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Soldaten beschützen Personen, die zuvor vor der Terrormiliz Boko Haram geflohen sind. Quelle: AP

Lagos Nigerias Streitkräfte haben im Nordosten des Landes nach eigenen Angaben innerhalb weniger Tage mehr als 1100 Menschen aus der Gewalt der islamistischen Terrormiliz Boko Haram befreit. Truppen hätten bislang von den Islamisten gehaltene Dörfer im Bundesstaat Borno nahe der kamerunischen Grenze befreit, erklärte Militärsprecher Onyema Nwachukwu.

Die Angaben der Streitkräfte konnten nicht unabhängig überprüft werden. Regierung und Militär waren zuletzt heftig kritisiert worden, nachdem Boko Haram in der vergangenen Woche rund 100 Mädchen einer weiterführenden Schule im Ort Dapchi entführt hatte.

Im Nordwesten des Landes kamen unterdessen bei Kämpfen zwischen christlichen Jugendlichen und einer Gruppe Muslime mindestens elf Menschen ums Leben. Mindestens 17 weitere wurden bei den Kämpfen im Bundesstaat Kaduna verletzt, wie Polizeisprecher Mukhtar Aliyu erklärte. Bislang seien 15 Menschen festgenommen worden.

In Nigeria kam es zuletzt immer wieder zu Kämpfen zwischen vorwiegend muslimischen und nomadisch lebenden Viehhirten aus dem Norden und den weiter südlich lebenden Christen. Die Viehhirten haben ihre Herden zuletzt immer weiter ins Zentrum des Landes getrieben, weil Weidegründe im Norden entweder von Dürren betroffen waren oder es schlicht nicht genug Grund für alle gab. Das ölreiche Nigeria ist mit rund 185 Millionen Einwohnern Afrikas bevölkerungsreichstes Land.

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