Nordbrasilien Notstand wegen Flüchtlingen aus Venezuela

Die politischen Probleme in Venezuela lässt die Bevölkerung aus ihrem Land flüchten, um in Brasilien nach Arbeit zu suchen. Der Flüchtlingsstrom ist so groß, dass die Stadt Manaus nun den Notstand ausgerufen hat.

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Die Demonstrationen gehen in Venezuela weiter - die instabile politische Lage lässt viele Menschen nach Brasilien flüchten. Quelle: Reuters

Brasília Die nordbrasilianische Stadt Manaus hat den Notstand ausgerufen, weil sich immer mehr Menschen aus dem politisch aufgewühlten Venezuela dorthin flüchten. Mindestens 355 Venezolaner, viele von ihnen Mitglieder des indigenen Volks der Warao, hätten in der Stadt mit zwei Millionen Einwohnern Camps aufgebaut, sagte der Bürgermeister Manaus', Arthur Neto. Er erließ deshalb ein Dekret für den sozialen Notfall, um Notgelder benutzen zu können. Die Stadt habe ihnen angeboten, sie in Bussen nach Venezuela, das etwa 700 Kilometer von Manaus entfernt liegt, zurückzubringen.

Nach Angaben des Rathauses von Manaus suchten die Menschen in Brasilien Arbeit, ihnen fehlten aber die benötigten Dokumente, sagte ein Vertreter der Stadt. Die Bundespolizei werde den Venezolanern helfen und sie in die Sozialprogramme integrieren, hieß es. Da es sich aber auch um Indigene aus dem Ausland handele, benötigte die Stadt noch mehr Unterstützung.

Auch in anderen nordbrasilianischen Städten hatten bereits Venezolaner Lager aufgeschlagen. Venezuela kämpft derzeit mit einer Knappheit an Lebensmitteln und anderen Gütern. Seit Wochen wird das südamerikanische Land im Norden Brasiliens von politischen Protesten gegen die Regierung durchgerüttelt. Bei Protesten kamen in Venezuela schon Dutzende Menschen ums Leben. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro weigert sich jedoch, Neuwahlen anzusetzen.

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