Nordirland-Minister Brokenshire Noch ein Rücktritt aus Mays Kabinett

Premierministerin Theresa May baut ihr Kabinett um – und muss kurz zuvor einen weiteren Abgang verzeichnen. Auch an der Spitze der konservativen Partei gibt es eine Änderung.

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Theresa May ernennt neuen Kabinettschef Quelle: AP

Belfast Kurz vor der angekündigten Kabinettsumbildung von Premierministerin Theresa May hat der britische Nordirland-Minister James Brokenshire seinen Rücktritt eingereicht. Brokenshire quittiere seinen Dienst aus gesundheitlichen Gründen, erklärte sein Sprecher am Montag. Er müsse sich in den kommenden Wochen einer größeren Operation unterziehen.

May hatte am Wochenende angekündigt, ihre Regierung neu aufzustellen, aber keinen Termin genannt. Medien berichteten, Details sollten am Montag bekanntgegeben werden. Es wurde nicht damit gerechnet, dass es bei den Schlüsselministerien Außen, Innen, Finanzen und Brexit Veränderungen geben wird. Als Anlass für die bevorstehende Kabinettsumbildung hat May den Rücktritt ihres Stellvertreters Damian Green genannt. Green war wegen eines Skandals um pornografisches Material auf seinem Dienst-Computer zurückgetreten.

Die Regierungschefin steht seit dem Verlust der absoluten Mehrheit bei der Wahl im vergangenen Juni unter Druck. In Umfragen liegt die Labour-Partei mittlerweile gleichauf mit Mays Konservativen. Zudem setzt ihr ein parteiinterner Streit über die Beziehungen Großbritanniens zur Europäischen Union nach dem für Ende März 2019 geplanten EU-Austritt zu.

Für Verwirrung sorgte am Montag auch ein gelöschter Tweet der Konservativen, in dem Verkehrsminister Chris Grayling als neuer Parteivorsitzender angekündigt wurde. Die BBC meldete später, neuer Parteichef solle Einwanderungsminister Brandon Lewis werden.

Die "Sunday Times" hatte berichtet, mit den geplanten Personalveränderungen sollten jüngere Frauen und nicht-weiße Abgeordnete in die Regierung kommen. Ziel sei es, das Image der Partei aufzupolieren und wieder mehr Unterstützung bei den Wählern zu gewinnen. Nach Informationen der Zeitung könnten die Minister für Bildung und Wirtschaft ihre Posten verlieren.

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