Nordkorea-Konflikt Russland und China fordern Mäßigung

Russland und China rufen im Uno-Sicherheitsrat zur Mäßigung im Nordkorea-Konflikt auf. Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert schärfere Sanktionen gegen das weitgehend isolierte Land.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die US-Botschafterin bei den UN hat Nordkoreas Machthaber Kim Jon Un vorgeworfen, förmlich um Krieg zu betteln. Quelle: dpa

New York Nach Nordkoreas jüngstem Atomtest haben Russland und China im Uno-Sicherheitsrat für Mäßigung geworben. Der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen (Uno), Wassili Nebensia, sagte am Montag in New York, der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel könne nicht militärisch gelöst werden. Wirksam sei nur politische Diplomatie, auch durch verstärkte Vermittlung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres.

Es sei dringend nötig, „einen kühlen Kopf zu bewahren“. Es müsse alles vermieden werden, was zu einer weiteren Eskalation beitragen könne. Der chinesische Uno-Botschafter, Liu Jieyi, richtete sich direkt an Nordkorea: Die Führung in Pjöngjang müsse aufhören, Schritte zu unternehmen, die falsch seien und die Situation verschärften.

Liu forderte das Land zudem auf, zur Lösung des Konflikts wieder auf Verhandlungen zu setzen. Das weitgehend isolierte Nordkorea treibt die Entwicklung sowohl von Atomwaffen als auch von Trägerraketen mit Hochdruck voran. Der sechste Atomtest am Sonntag war deutlich stärker als frühere. Nach nordkoreanischen Angaben wurde dabei erfolgreich eine Wasserstoffbombe gezündet. Die US-Botschafterin bei der Uno, Nikki Haley, hielt Machthaber Kim Jon Un vor, er bettele förmlich um Krieg. Sie kündigte an, dass ihre Regierung in dieser Woche einen neuen Resolutionsentwurf unterbreiten wolle und eine Abstimmung im Sicherheitsrat in der kommenden Woche anstrebe. Nordkorea habe mit seinem jüngsten Atomtest „allen ins Gesicht geschlagen“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert nach dem erneuten Atomtest Nordkoreas schärfere Sanktionen gegen das weitgehend isolierte Land. Merkel und der südkoreanische Präsident Moon Jae In hätten am Nachmittag miteinander telefoniert, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin mit. Sie verurteilten demnach „die erneute Provokation durch das Regime in Pjöngjang, mit der eine neue Dimension des Konflikts erreicht sei“. Angesichts der „uneinsichtigen und konfrontativen Haltung Nordkoreas“ hätten sich Merkel und Moon dafür ausgesprochen, dass die internationale Gemeinschaft „zügig weitere und verschärfte Sanktionen beschließt“.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%