Nordkorea-Konflikt Termin und Ort für Treffen von Kim und Trump stehen fest

Die USA und Nordkorea kommen sich weiter näher. Für ein Gipfeltreffen Trumps mit Kim Jong Un laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

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„Ich glaube wir werden sehr gute Dinge sehen“, sagte Trump am Freitag über das geplante Treffen. Quelle: AP

Washington Weitere Bewegung im Bemühen um eine Lösung des Nordkorea-Konflikts: Termin und Ort für ein Gipfeltreffen des US-Präsidenten Donald Trump mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un stehen. „Wir haben einen Termin und wir haben einen Ort“, sagte Trump am Freitag in Washington. Beides werde bald bekanntgegeben.

Trump und Kim sollen eine Regelung suchen, um die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel dauerhaft abzubauen und möglichst die Atomwaffen aus der Region zu verbannen. In früheren Äußerungen hatte Trump von einem Termin Ende Mai oder Anfang Juni gesprochen. Der US-Präsident hatte sich für ein Treffen an der innerkoreanischen Grenze ausgesprochen und würde dies einem Drittstaat wie Singapur oder der Mongolei vorziehen.

Kim und der südkoreanische Präsident Moon Jae In hatten sich zuvor bei einem historischen Treffen der Grenze beider koreanischer Staaten für eine Friedenslösung stark gemacht. Nach südkoreanischen Angaben hat Kim auch einer Denuklearisierung zugestimmt – ein erklärtes Ziel der USA. „Ich glaube wir werden sehr gute Dinge sehen“, sagte Trump am Freitag. Er bezog dies auch auf die mögliche Freilassung dreier US-Bürger in nordkoreanischer Haft.

Tags zuvor hatte Kim Chinas Außenminister Wang Yi in der Hauptstadt Pjöngjang empfangen. Allgemein wurde angenommen, dass das Treffen auch zur Vorbereitung eines Gipfels zwischen Kim und Trump dienen sollte. China pocht darauf, dass bei den Verhandlungen Nordkoreas legitime Sicherheitsbedürfnisse erfüllt werden. Kim hatte im März überraschend China besucht.

Das Weiße Haus hat unterdessen einen Bericht zurückgewiesen, wonach Präsident Donald Trump die Möglichkeiten für eine Reduzierung der Militärpräsenz in Südkorea ausloten lässt. Der Bericht der „New York Times“ sei „völliger Unsinn“, sagte der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, John Bolton. „Der Präsident hat das Pentagon nicht gebeten, Pläne zur Reduzierung der amerikanischen Kräfte, die in Südkorea stationiert sind, vorzulegen.“ Trump selbst sagte, eine Truppenreduzierung sei „nicht auf dem Tisch“.

Derzeit sind rund 28 500 Soldaten in Südkorea stationiert. Kim Jong Un hatte in früheren Äußerungen erklärt, ein US-Truppenabzug sei Vorbedingung für Friedensgespräche. Von dieser Position rückte er jedoch nach Darstellung des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In inzwischen ab. Moon hatte kürzlich erklärt, die US-Präsenz sei eine sicherheitspolitische Überlegung Südkoreas und stehe nicht in Zusammenhang mit Friedensverhandlungen.

Die „New York Times“ hatte am Freitag berichtet, Trump habe das Pentagon beauftragt, Optionen auszuloten, wie und ob die Zahl der Soldaten reduziert werden könne. Trumps Argumentation laute, dass die USA nicht ausreichend für die Truppenpräsenz entschädigt würden, die zu großen Teilen auch Japan zugute komme. Derzeit zahle Südkorea die Hälfte der Kosten für die Stationierung, berichtete die Zeitung. Dies entspreche einem Betrag von rund 800 Millionen Dollar pro Jahr.

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