Nordkorea-Konflikt USA und Japan demonstrieren Einigkeit

USA und Japan sind sich im Nordkorea-Konflikt einig – die Zeit der „strategischen Geduld“ sei vorbei. Pjöngjang hatte am Sonntag eine Rakete getestet. Selbst Mahnungen seines chinesischen Verbündeten ignorierte das Land.

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US-Vizepräsident trifft sich mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe. Beide sind sich einig, dass Nordkorea mit seinen Raketentest nun unter Druck gesetzt werden müsse. Quelle: Reuters

Tokio Die USA und Japan demonstrieren im Umgang mit Nordkorea Geschlossenheit. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe erklärte am Dienstag nach der Ankunft von US-Vizepräsident Mike Pence in Tokio, er teilte die Haltung der Regierung in Washington, dass die Zeit der „strategischen Geduld“ vorbei sei. Die Regierung in Pjöngjang müsse unter Druck gesetzt werden, alle Optionen seien denkbar. Pence sagte dem langjährigen Verbündeten Unterstützung zu: „Wir stehen 100 Prozent hinter ihnen.“ Der amerikanische Vize-Präsident befindet sich auf einer zehntägigen Asien-Reise. Zuvor hatte er in Südkorea über die jüngsten Spannungen mit dem nördlichen Nachbarn gesprochen.

Nordkorea hatte am Sonntag erneut eine Rakete getestet. Das Geschoss explodierte jedoch nach US-Darstellung nach dem Start. Die Führung in Pjöngjang ignorierte mit dem Test auch Mahnungen ihres Verbündeten China. Die Volksrepublik trägt UN-Sanktionen gegen das isolierte Land mit und scheint wegen des Verhaltens Nordkoreas zunehmend frustriert.

Bei Pences Besuch in Japan soll es auch um dem Umbau der Handelsbeziehungen gehen. Vor seinem Gespräch mit Abe traf sich US-Handelsminister Wilbur Ross mit seinem japanischen Kollegen Hiroshige Seko. Die USA haben sich unter Präsident Donald Trump aus dem Transpazifischen Freihandelsabkommen TTP zurückgezogen. Stattdessen will Trump direkte Handelsverträge mit einzelnen Staaten schließen. Japan befürchtet, dass die USA mit einem bilateralen Abkommen den Druck erhöhen könnten, geschützte Wirtschaftsbereiche wie die Landwirtschaft zu öffnen. Die Regierung in Washington beklagt ihrerseits den japanischen Handelsüberschuss von 69 Milliarden Dollar.

Pence hatte als Gouverneur von Indiana enge politische und wirtschaftliche Beziehungen zu Japan geknüpft. In dem Bundesstaat haben etwa 260 japanische Unternehmen Niederlassungen, darunter Toyota, Honda und Subaru.

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