
Tokio/Washington Nordkorea hat nach japanischen Angaben erneut eine Rakete abgefeuert. Das Geschoss sei möglicherweise innerhalb der 200-Meilen-Zone Japans ins Meer gestürzt, sagte der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe am Freitag. Nordkorea hat wiederholt Raketen getestet und damit gegen Resolutionen der Vereinten Nationen (Uno) verstoßen.
Uno-Sanktionen verbieten es Nordkorea, Raketen zu entwickeln oder zu testen. Dennoch hat die Führung in Pjöngjang vor allem seit Anfang vergangenen Jahres zahlreiche Raketen in bislang nie dagewesener rascher Folge getestet. Auch zwei der insgesamt fünf Atomtests fanden in diesem Zeitraum statt. Experten zufolge ist Nordkorea allerdings noch Jahre davon entfernt, eine Interkontinentalrakete mit einem atomaren Sprengkopf bestücken zu können.
Das Pentagon hat den neuen Raketentest am Freitag vor Journalisten bestätigt, teilte der Sender CNN mit. Ob es sich um eine Langstreckenrakete handelte, sei noch nicht bekannt. Auch die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete von dem Raketenstart.
Zuletzt hatte der kommunistische Norden Anfang Juli nach südkoreanischen Angaben eine Interkontinentalrakete (ICBM) getestet, die auch die USA erreichen kann. Der Test der Hwasong-14 genannten Rakete, den Machthaber Kim Jong Un persönlich angeleitet habe, sei erfolgreich gewesen, berichteten Nordkoreas Staatsmedien am 4. Juli. Nordkorea könne „jeden Teil der Welt mit Atomwaffen treffen“, verlautete aus Pjöngjang. Zum neuen Raketenstart lag zunächst keine Mitteilung aus Nordkorea vor.