Nordkorea Trump kritisiert Chinas Nordkorea-Politik als „nicht hilfreich“

US-Präsident Donald Trump wirft der chinesischen Regierung vor, Nordkorea mit Güterlieferungen zu unterstützen. Peking weist die Kritik zurück.

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Washington US-Präsident Donald Trump hat im Streit über Nordkoreas Atomprogramm Chinas Umgang mit dem abgeschotteten Staat kritisiert. Zwar gehe er davon aus, dass die Regierung in Peking „riesigen Druck“ auf den südlichen Nachbarn ausübe, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter.

Allerdings wüssten die USA, dass China Nordkorea mit „beträchtlicher Hilfe“ in Form von Geld, Treibstoff, Dünger und anderen Gütern ausstatte. „Das ist nicht hilfreich!“ Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums wies den Vorwurf am Donnerstag zurück: „Die verantwortungslose Verzerrung der Fakten durch die USA ist Weltklasse und wirklich nicht etwas, was der normale Mensch verstehen kann.“

Die USA und China überziehen einander in einem seit Monaten anhaltenden Handelskonflikt mit Zöllen und Gegenzöllen. Gleichzeitig ist China der einzige wichtige Verbündete Nordkoreas. Dessen Machthaber Kim Jong Un und Trump hatten sich Mitte Juni getroffen und sich allgemein auf das Ziel einer Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel verständigt.

Jedoch deutet sich seitdem ein Stillstand bei den Verhandlungen an. Eine Sprecherin des US-Außenministeriums erklärte am Mittwoch, die Denuklearisierung müsse als ersten Schritt erfolgen. Aus US-Regierungskreisen verlautete, Nordkorea sehe dagegen eine Bringschuld bei den USA. „Im Grunde sind sie der Meinung, dass wir nicht genug tun“, sagte ein Insider.

Die USA verlängerten unterdessen das Reiseverbot für ihre Staatsbürger nach Nordkorea um ein Jahr bis Ende August 2019. Das Außenministerium in Washington begründete den Schritt damit, dass US-Bürger in Nordkorea immer noch Gefahr liefen, festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt zu werden.

Trump hatte nach dem Treffen mit Kim überraschend ein großes internationales Manöver in Südkorea abgesagt. Der Schritt wurde als Zugeständnis an Kim bewertet und war beim US-Militär und im Kongress umstritten. Am Dienstag erklärte US-Verteidigungsminister James Mattis, an weiteren Übungen mit Südkorea werde festgehalten.

Trump schrieb dagegen am Mittwoch auf Twitter, es gebe gegenwärtig keinen Grund, große Geldbeträge für „gemeinsame Kriegsspiele der USA und Südkoreas auszugeben“. Er könne sie jederzeit wieder anordnen, sollte er dies für notwendig erwachten, zitierte Trump aus einer Erklärung seines Präsidialamtes: „Wenn er das tut, werden sie deutlich größer sein als je zuvor“.

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