Nowitschok-Gift Britische Polizei stellt 400 Beweisstücke in Vergiftungsfall sicher

Die britische Polizei hat die Quelle der Vergiftung entdeckt. Doch zahlreiche weitere Gegenstände könnten mit dem Nervengift Nowitschok kontaminiert sein.

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Am Freitag hatte die Polizei die mutmaßliche Quelle der Vergiftung, eine kleine Flasche, entdeckt. Quelle: AP

London Die britische Polizei hat nach der Nowitschok-Vergiftung eines Paares rund 400 Beweisstücke sichergestellt. Eine „beträchtliche Zahl“ dieser Gegenstände sei womöglich auch mit dem Nervengift kontaminiert“, teilten die Behörden am Samstag mit. Die Beweisstücke seien zwecks Analyse an Laboratorien übergeben worden.

Am Freitag hatte die Polizei die mutmaßliche Quelle der Vergiftung entdeckt. Im Haus des Mannes im südenglischen Amesbury war eine kleine Flasche gefunden worden. Der 45-jährige Mann wird weiter im Krankenhaus behandelt, seine Lebensgefährtin ist verstorben.

Das Paar war demselben Gift ausgesetzt wie der frühere russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia. Amesbury liegt elf Kilometer von Salisbury entfernt, wo die beiden Skripals Anfang März vergiftet wurden. Experten untersuchen nach Polizeiangaben, ob das in Amesbury entdeckte Nervengift aus derselben Charge stammt wie das, mit dem die Skripals vergiftet wurden. Zudem versucht die Polizei herauszufinden, woher die Flasche stammt, die in Amesbury entdeckt wurde.

Die Skripals mussten wochenlang im Krankenhaus behandelt werden. Großbritannien macht Russland für den Vorfall verantwortlich. Die Regierung in Moskau bestreitet eine Verwicklung in den Fall. Westliche Staaten und Russland haben wegen der Vorwürfe gegenseitig Diplomaten ausgewiesen. Der Kampfstoff Nowitschok war in den 70er und 80er Jahren in der Sowjetunion entwickelt worden.

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