OECD Studie zur Arbeitslosigkeit Deutschland schneidet im internationalen Vergleich gut ab

Während viele Industriestaaten nach wie vor unter den Spätfolgen der globalen Wirtschaftskrise leiden, steht Deutschland in Sachen Arbeitslosigkeit vergleichsweise gut da.

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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat eine Studie zur internationalen Arbeitslosigkeit veröffentlicht. Quelle: dpa

Die schwere Wirtschaftskrise 2007/2008 wirft nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) immer noch ihre Schatten auf den Arbeitsmarkt in vielen Industrieländern. Mindestens bis Ende 2016 werde die Arbeitslosigkeit über dem Niveau vor Krisenbeginn verharren, heißt es in dem am Donnerstag in Paris vorgelegten Beschäftigungsausblick der OECD. Gleichzeitig hätten sich die Verhältnisse in zahlreichen der insgesamt 34 Mitgliedstaaten jedoch verbessert.

In Deutschland setze sich auf dem Arbeitsmarkt die positive Entwicklung seit 2009 fort. Die Beschäftigung sei mit 74 Prozent auf einem historischen Höchststand, die Erwerbslosenquote mit 4,7 Prozent so niedrig wie seit 25 Jahren nicht mehr. Deutschland habe eine der geringsten Quoten von Jobsuchenden innerhalb der OECD.

Nach Berechnungen der Experten sind 2015 rund 42 Millionen Menschen im OECD-Raum ohne Beschäftigung. Im Vorjahr waren es 45 Millionen. Vor Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise hatten allerdings noch zehn Millionen Menschen weniger einen Job gesucht. Mehr als ein Drittel der Arbeitslosen sind seit mindestens einem Jahr auf Suche nach Beschäftigung.

OECD-Generalsekretär Angel Gurría sieht nach Angaben der Organisation mit zunehmender Zeit immer mehr Menschen „am unteren Ende der ökonomischen Leiter gefangen“. Die Regierungen müssten nun handeln, um eine langfristige Zunahme der Zahl von Menschen zu verhindern, die in Dauerarbeitslosigkeit bleiben oder zwischen Arbeitslosigkeit und Niedriglohnjobs pendeln.

Bei der Langzeitarbeitslosigkeit liegt Deutschland noch über dem OECD-Schnitt. Der Studie zufolge ist fast jeder zweite Arbeitslose seit mindestens einem Jahr ohne Job.

Für Menschen mit Arbeit hat sich der Lohnzuwachs verlangsamt. Die OECD gibt für die Jahre zwischen 2000 und 2007 noch ein Plus von im Schnitt 1,8 Prozent an - seitdem liegt die mittlere Steigerung bei jährlich 0,5 Prozent. Während der Anteil von Teilzeitbeschäftigten OECD-weit zunimmt, suchen nach Angaben der Organisation viele Teilzeitbeschäftigte in Krisenländern wie Griechenland, Italien oder Spanien einen Vollzeitjob.

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