Öltanker Athen will Reise des iranischen Supertankers „nicht unterstützen“

Der griechische Außenminister lehnt ein Anlegen des Öltankers in dem Land ab. Er verweist aber auch auf den Druck seitens der USA.

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Der Tanker schien auf dem Weg in die griechische Hafenstadt Kalamata zu sein. Quelle: AP

Athen Nicht zuletzt auf Druck der USA will die griechische Regierung die Reise des iranischen Öltankers „Adrian Darya-1“ nach eigenem Bekunden nicht unterstützen. Das sagte der stellvertretende griechische Außenminister Miltiadis Varvitsiotis am Mittwoch dem TV-Sender Antenna1. Welche Konsequenzen dies für das Schiff hat, blieb aber zunächst unklar. Der Tanker schien zuletzt auf dem Weg in die griechische Hafenstadt Kalamata.

Eine offizielle Anfrage zum Anlegen lag nach griechischen Angaben aber zunächst sowieso nicht vor. Die Griechen argumentieren generell damit, der Hafen in Kalamata sei ebenso wie andere griechische Häfen zu klein, als dass ein derart großes Schiff dort überhaupt anlegen könne.

Varvitsiotis räumte ein, Athen sei von den USA unter Druck gesetzt worden, dem iranischen Schiff keinen Ankerplatz und keine Unterstützung zu gewähren. Die griechische Regierung wolle die Beziehungen zu den USA nicht beinträchtigen, sagte er.

Der mit iranischem Öl beladene Tanker „Adrian Darya-1“, der zuvor unter dem Namen „Grace 1“ lief, war am Montag von Gibraltar abgefahren. Sein nächstes Ziel sei Kalamata, hieß es.

Der Kurs des Schiffes zieht Griechenland in den Konflikt um den Öltanker hinein. Das Schiff war zuvor mehr als sechs Wochen in Gibraltar unter dem Vorwurf festgehalten worden, das EU-Embargo gegen Syrien zu unterlaufen. Danach hatte der Iran einen britischen Tanker festgesetzt.

Am Dienstag hatte das US-Außenministerium Griechenland und andere Mittelmeerländer gewarnt, dass Geschäfte mit dem Tanker einer Unterstützung von Terroristen entsprächen.

Mehr: Der Iran durchlebt wirtschaftlich härteste Zeiten: Die US-Sanktionen setzen dem Land arg zu, die Zentralbank bereitet eine Währungsreform vor.

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