Opec im Dialog mit Rohstoffmächten Produktionsdrosslung nicht in Sicht

Auch im kommenden Jahr rechnet Opec mit niedrigen Öl-Preisen. Bei einem Treffen mit anderen Rohstoffmächten haben sich die Ölkartellmitglieder nicht auf eine Förderkürzung einigen können. Weitere Beratungen sind geplant.

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Seit Langem schon sind die Ölpreise im Keller: Bei einem Treffen mit anderen Rohstoffmächten hat sich das Ölkartell Opec nicht auf eine Produktionskürzung einigen können. Quelle: dpa

Wien Die Mitglieder des Ölkartells Opec konnten sich bei einem Treffen mit anderen Rohstoffmächten nicht auf eine Drosselung der Produktion einigen. Einige Länder hoffen durch die Maßnahme, die Preise wieder in die Höhe zu bringen und den Markt zu stabilisieren.

In einer offiziellen Mitteilung hieß es am Samstag in Wien, dass die Opec auch im kommenden Jahr mit niedrigen Preisen rechnet. Um einen Weg aus der Krise zu finden, soll sich das Kartell künftig regelmäßig mit Nicht-Opec-Ländern wie Russland, Mexiko und Brasilien treffen. Die Beratungen sollen bereits im November weitergehen.

Bei dem nächsten Treffen müssten alle Länder detaillierte Zahlen über eine mögliche Drosselung vorlegen, hieß es aus der kasachischen Delegation. „Von Seiten der Nicht-Opec-Länder gab es bis jetzt jedenfalls kein Zusage für ein Einfrieren“, sagte der kasachische Vize-Energieminister Magsum Mirsagalijew. Wichtiger sei nun ohnehin, einen Dialog herzustellen.

Die brasilianische Delegation zeigte sich zufrieden nach dem Treffen, allerdings sei die Macht des Staates bei Regulationen nur begrenzt: „Brasilien ist nicht in der Lage, die Produktion der Unternehmen zu begrenzen“, sagte Márcio Felíx Carvalho Bezerra aus dem Energieministerium. Russlands Delegation gab weder vor noch nach dem Treffen einen Kommentar ab.

Die Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) konnten sich am Freitag trotz Verhandlungen bis in den späten Abend selbst nicht auf eine Förderkürzung einigen. Besonders der Iran und Irak sollen ihre Produktion sogar noch ausweiten wollen, hieß es in Wien.

Am 25. und 26. November sollen die Opec-Länder nochmals zusammenkommen, um die individuelle Förderquote der einzelnen Länder zu besprechen. Dabei sollen auch Nicht-Opec-Länder teilnehmen.

Am 30. November entscheiden dann die Öl-Ministern über ein geplantes Einfrieren. Das Kartell hatte im September angekündigt, die Produktion auf 32,5 bis 33,0 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag zu senken. Im September wurden von den Opec-Mitgliedern laut eigenen Angaben im Schnitt täglich 33,39 Millionen Barrel gepumpt.

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