Palästina Tausende Häftlinge treten in Hungerstreik

Die Bedingungen in israelischen Gefängnissen sollen Häftlingen zufolge schlecht sein. Um gegen diese zu protestieren, sind am Ostermontag 1.500 Inhaftierte in einen Hungerstreik getreten.

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Mitglieder der Kassam-Brigade stehen in Bethlehem während einer Demonstration neben einer Gefängniszelle. Quelle: dpa

Ramallah Mehr als 1.500 palästinensische Häftlinge sind nach Angaben eines Aktivisten in israelischen Gefängnissen in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Damit wollen sie bessere Bedingungen in den Haftanstalten erzwingen, wie der für die Rechte von Häftlingen kämpfende Kadura Fares am Montag erklärte. Wichtig sei den Palästinensern unter anderem, dass sie mehr Kontakt mit Angehörigen haben dürften und die israelische Praxis von Inhaftierungen ohne Gerichtsverfahren beendet werde.

Der Protest begann den Angaben zufolge am Montag und wird von Marwan Barghuti angeführt, einem prominenten Mitglied der Fatah-Bewegung des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas. Barghuti, der wegen seiner Rolle bei einem gewalttätigen Palästinenseraufstand gegen die Besetzung durch Israel mehrere lebenslängliche Haftstrafen absitzt, gilt laut Meinungsumfragen als der aussichtsreichste Anwärter auf die Nachfolge von Abbas.

Nach Angaben von Fares werden momentan 6.500 Palästinsern in israelischen Gefängnissen festgehalten. Die Palästinenser haben den 17. April zum Gefangenentag ausgerufen. Im Jahr 2012 haben Fares zufolge Hunderte Gefangene eines 28-tägigen Streik durchgehalten. Dutzende Häftlinge, die ohne Verfahren inhaftiert worden sind, traten demnach 2014 in einen zweimonatigen Hungerstreik.

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