„Panama Papers“ Alle Firmennamen stehen im Netz

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Wissenschaftler fordern Abschaffung von Steueroasen


Vor dem Londoner Antikorruptionsgipfel am Donnerstag forderten 300 international renommierte Wirtschaftswissenschaftler die Abschaffung von Steueroasen. Deren Vergünstigungen dienten nur den Reichen und vergrößerten Einkommensunterschiede, erklärten sie in einem von der britischen Hilfsorganisation Oxfam veröffentlichten Brief.

Zu den Unterzeichnern gehören der französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty und Jeffrey Sachs vom Earth Institute der amerikanischen Columbia-Universität. Sie beziehen sich ausdrücklich auf Enthüllungen der „Panama-Papers“, um ihre Argument zu unterstreichen, dass es keine ökonomische Rechtfertigungen für Steueroasen und deren Geheimnisse gebe.

„Wie die Panama-Papers und andere Denkschriften enthüllt haben, befeuert die von Steueroasen gewährte Geheimhaltung die Korruption und untergräbt die Fähigkeit von Staaten, den ihnen zustehenden Anteil an Steuern einzunehmen“, schreiben die Wissenschaftler.

„Obwohl alle Länder von Steuervermeidung betroffen sind, sind die armen Länder im Verhältnis gesehen die größten Verlierer, denen deswegen mindestens 170 Milliarden Dollar (150 Milliarden Euro) Steuereinnahmen verloren gehen.“ Steueroasen nutzten nur Reichen und multinationalen Konzerne auf Kosten anderer; einen sinnvollen wirtschaftlichen Zweck erfüllten sie nicht.

An dem Antikorruptionsgipfel in London nehmen am Donnerstag Politiker aus 40 Staaten sowie Vertreter von Weltbank und Internationalem Währungsfonds teil.

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