New York Nach nicht einmal anderthalb Jahren im Amt ist für Paul Romer bereits wieder Schluss. Der 62-Jährige tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Posten als Chefökonom der Weltbank zurück. Damit endet für Romer und die Bank eine schwierige Zeit.
In einer Mitteilung an die Belegschaft teilte Weltbankchef Jim Yong Kim am Mittwoch mit, Romer habe sich zum Rücktritt entschieden. Er wolle künftig wieder als Professor an der New York University forschen und arbeiten.
Romer stieß im Oktober 2016 zur Weltbank. Im Mai gab er dort die Aufsicht über die Development Economics Group ab, nachdem sich Wissenschaftler dort über seine Führungsmethoden beschwert hatten. Zudem eckte Romer immer wieder mit Beschwerden über Kollegen an, die nur in ihrem eigenen Interesse handeln würde. Zuletzt arbeitete der Ökonom getrennt von der Forschungsabteilung.
Bei der Weltbank beschäftigte sich Romer unter anderem mit der Umsetzung sogenannter „Charter Cities“. Diese quasi exterritorialen Retortenstädte, so der Plan, sollen in Afrika für Millionen von Menschen errichtet werden, in denen Fabriken ohne Exportbeschränkungen für den Weltmarkt arbeiten. Geschützt werden sollen die Städte von privaten Sicherheitsunternehmen, um so auch Investoren anzulocken, die sich bislang von Gewalt oder Korruption abschrecken lassen.