Peso-Verfall Argentinien will wegen Wirtschaftskrise Ministerien schließen

Argentinien will wegen Wirtschaftskrise Ministerien schließen Quelle: dpa

Seit Januar hat der argentinische Peso über die Hälfte an Wert verloren. Argentinien rutscht immer tiefer in eine Wirtschaftskrise. Nun will die Regierung Ministerien zusammenlegen oder schließen, um zu sparen.

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Argentiniens Präsident Mauricio Macri will Medienberichten zufolge angesichts des rasanten Verfalls der Landeswährung Peso mehrere Ministerien abschaffen. Die Zeitung „La Nacion“ berichtete am Sonntag unter Berufung auf Regierungskreise, 13 Ministerien sollen geschlossen oder mit anderen zusammengelegt werden, die Zeitung „Clarin“ sprach von zehn Ministerien. Betroffen seien die Ressorts Wissenschaft, Kultur, Energie, Landwirtschaft und Tourismus. Regierungssprecher waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Seit Jahresbeginn hat der Peso fast 54 Prozent an Wert verloren. Er steht vor allem wegen der hohen Inflationsrate und der schwachen Wirtschaftsentwicklung unter Druck. Erst am Freitag hatte die Ratingagentur S&P Argentinien mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit gedroht. S&P setzte das südamerikanische Land auf die Beobachtungsliste für eine Herabstufung (Credit Watch Negativ). Die Überprüfung erfolgt damit in einem schnelleren Verfahren. Zuvor lag der Ausblick bei „stabil“. Das Rating für das derzeit gegen einen rasanten Währungsverfall ankämpfende Land blieb bei „B+“ und ist damit eine hoch spekulative Anlage. Es gebe Risiken bei der Einführung von Maßnahmen zur wirtschaftlichen Anpassungen im Land, teilte die Agentur zur Begründung mit. Gleichwohl sollte die Ankündigung der Regierung, das Land durch ein Sparprogramm zu stabilisieren, Investoren beruhigen.

Angesichts des rasanten Verfalls der Landeswährung Peso hatte die Regierung am Freitag eine Reihe wirtschaftspolitischer Notfallmaßnahmen angekündigt. Am Montag will Finanzminister Nicolas Dujovne Schritte zur Eindämmung der Krise vorstellen. Damit soll das Haushaltsdefizit gesenkt werden, um die Regierung weniger abhängig von den Kreditmärkten zu machen.

Die Hoffnungen ruhen zudem auf dem Internationalen Währungsfonds. IWF-Chefin Christine Lagarde und Argentiniens Finanzminister Nicolas Dujovne wollen sich am Dienstag treffen, um Gespräche über eine vorzeitige Auszahlung von milliardenschweren Hilfen voranzubringen. Am Montag will Dujovne Schritte zur Eindämmung der Krise vorstellen.

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