
Genf Die Vereinten Nationen fordern die Philippinen eindringlich dazu auf, die Gewaltspirale in dem südasiatischen Inselstaat zu beenden. Es gebe immer mehr Berichte, wonach Menschen willkürlich ermordet werden. „Kinder werden nicht verschont und sind in einem Klima der vorherrschenden Gewalt weiterhin einem hohen Risiko ausgesetzt“, hieß es in der Mitteilung von UN-Experten am Montag in Genf. Besonders gefährdet sei die indigene Bevölkerung.
Der seit einem Jahr regierende Staatschef Rodrigo Duterte führte einen international heftig kritisierten „Drogen-Krieg“ und fordert die Wiedereinführung der Todesstrafe. Insgesamt wurden nach Angaben von Menschenrechtlern bereits mehr als 7000 Menschen durch die Polizei oder selbst ernannte Ordnungshüter getötet.
Die UN-Experten zeigten sich geschockt über „zunehmende Gewalt, Tötungen, Einschüchterungen und Belästigungen“ in dem Land. Besonders Menschenrechtsverteidiger, Gewerkschafter und Bauern lebten gefährlich. Jeder einzelne Übergriffe müsse vor Gericht verfolgt und die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden, forderten die UN.
Duterte hatte bereits im vergangenen Jahr nach scharfer UN-Kritik an „ungesetzlichen Tötungen“ mit einem Austritt aus der Organisation gedroht.