
Mexiko-Stadt Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto soll laut Recherchen eines örtlichen Nachrichtenportals bei seiner Examensarbeit abgekupfert haben. Das Portal Aristegui Noticias veröffentlichte online einen Bericht, wonach 29 Prozent der Examensarbeit im Fach Jura aus anderen Werken übernommen worden seien. Darunter seien 20 Paragrafen, die Wort für Wort aus einem Buch des früheren Präsidenten Miguel de la Madrid stammten, ohne dass dies kenntlich gemacht worden sei. Der am Sonntag veröffentlichte Bericht basiert auf einer Analyse der Arbeit durch eine Gruppe von Akademikern, die von dem Nachrichtenportal erhärtet worden sei.
Ein Sprecher Peña Nietos erklärte am Sonntag, der Präsident habe alle Anforderungen für seinen Juraabschluss erfüllt. Er sprach von „Stilfehlern“ in der 25 Jahre alten akademischen Arbeit. In einer Rede vor Schülern in seiner alten Grundschule in Toluca erwähnte Peña Nieto die Kontroverse am Montag nicht. Seine Arbeit trug den Titel „Der mexikanische Präsidentialismus und Álvaro Obregón“, sie wurde 1991 an der Panamerikanischen Universität eingereicht.
Peña Nietos Popularitätswerte sind derzeit im Keller. In einer Umfrage der Zeitung „Reforma“ vom August äußerten sich nur 23 Prozent der Befragten mit seiner Arbeit zufrieden, der niedrigste Wert für einen Präsidenten seit Beginn der Umfragen 1995.