Politik der Annäherung Ausländische Reporter zur Atomtestgelände-Sprengung in Nordkorea

Nordkorea will sein Atomtestgelände vor den Augen ausländischer Reporter zerstören – Südkoreaner dürfen allerdings nicht dabei sein.

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Die Anlage soll zwischen Mittwoch und Freitag bei einer „Zeremonie“ unbrauchbar gemacht werden. Quelle: AP

Seoul Nordkorea hat eine Gruppe ausländischer Journalisten ins Land gelassen, die vor Ort über die geplante Sprengung des umstrittenen Atomtestgeländes Punggye-ri berichten wollen. Dagegen verweigerte Nordkorea am Dienstag südkoreanischen Reportern, an Bord eines Charterflugzeuges aus Peking zu gehen.

Das Vereinigungsministerium in Seoul äußerte daraufhin sein Bedauern über den Schritt und kritisierte das Nachbarland. Trotz einer Einladung südkoreanischer Medienvertreter habe Nordkorea keine entsprechenden Folgemaßnahmen getroffen. Nordkorea hatte zuletzt die hochrangige Verhandlungen mit Südkorea aus Verärgerung über ein Militärmanöver des Nachbarn mit den USA vorläufig auf Eis gelegt.

In dem Flugzeug von Peking nach Nordkorea saßen Journalisten aus den USA, Großbritannien, China und Russland, wie der Produzent des britischen Senders Sky News, Michael Greenfield, via Twitter berichtete.

Die Schließung des Testkomplexes ist ein symbolischer Schritt, mit dem das abgeschottete Land vor der Welt seine Bereitschaft zum Abbau seine Atomprogramms demonstrieren will. Trump hatte Pjöngjang umfangreiche Sicherheiten in Aussicht gestellt, sollte ein erfolgreichen Atomabkommen zwischen beiden Seiten zustandekommen.

Zuletzt verschärften sich jedoch die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea wieder. Hintergrund sind Äußerungen des Sicherheitsberaters von US-Präsident Trump, John Bolton, der Nordkorea an das Schicksal von Libyen erinnerte. Das Regime von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi war 2011 von Aufständischen gestürzt und Gaddafi getötet worden.

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