
Der frühere Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Rodrigo Rato, ist nach seiner vorübergehenden Festnahme in Madrid wieder auf freiem Fuß. Der 66-Jährige konnte nach einer mehrstündigen Durchsuchung seiner Wohnung und seines Büros in der Nacht zum Freitag heimkehren, wie spanische Medien berichteten.
„Ich habe Vertrauen in die Justiz und habe aktiv mit ihr kooperiert“, sagte Rato der staatlichen Nachrichtenagentur Efe. Der zuständige Ermittlungsrichter habe die Freilassung des Ex-IWF-Chefs angeordnet, hieß es.
Verdacht auf Geldwäsche - Polizei durchsucht Privaträume von Ex-IWF-Chef Rato
Rato werden Medienberichten zufolge Geldwäsche, Steuerbetrug und betrügerische Vermögensverschiebung vorgeworfen. Dabei soll es um die Frage gehen, woher die 6,2 Millionen Euro stammen, die der frühere Wirtschaftsminister 2012 im Rahmen einer allgemeinen Steueramnestie aus der Schweiz nach Spanien transferiert haben soll.
Gegen Rato wird bereits in zwei anderen Affären ermittelt, darunter wegen Betrugs und Bilanzfälschung beim Börsengang der Bank Bankia im Jahr 2011. Damals war Rato Präsident des Geldhauses. Von 2004 bis 2007 war er IWF-Chef gewesen.