Präsident Petro Poroschenko „Die ukrainischen Kräfte sind zur Abwehr bereit“

Angesichts vermehrter Kämpfe an der Waffenstillstandslinie in der Ostukraine betont Präsident Petro Poroschenko die Kampfbereitschaft der Armee. Im Notfall würde der Kriegszustand ausgerufen.

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Der ukrainische Präsident erwägt eine weitere Mobilmachungswelle. Quelle: dpa

Kiew Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat nach verschärften Kämpfen in der Ostukraine eine Verhängung des Kriegszustands nicht ausgeschlossen. Bei einem Arbeitsbesuch im Gebiet Lwiw am Donnerstag sagte er zu einem möglichen russischen Vormarsch: „Die ukrainischen Kräfte sind zur Abwehr bereit.“ Zudem würde eine weitere Mobilmachungswelle in Betracht gezogen.

„Heute Nacht gab es eine Rekordzahl an Beschuss. [...] Ein bedeutender Teil davon mit großkalibriger Artillerie“, sagte Poroschenko der Agentur Interfax zufolge. Zugleich warnte der Oberbefehlshaber vor dem Scheitern des Friedensprozesses. Vor dem 25. Unabhängigkeitstag am kommenden Mittwoch (24.8.) hob er hervor: „Es gibt nichts wichtigeres für die Ukraine als die Unabhängigkeit unseres Staates, Freiheit und Demokratie.“

Bei neuen Kämpfen im Konfliktgebiet Ostukraine wurden drei Soldaten getötet. Sechs weitere seien verletzt worden, teilte ein Sprecher des Präsidialamtes in Kiew mit. Vor allem nördlich der prorussischen Separatistenhochburg Donezk kam es zu Gefechten mit Artillerieeinsatz zwischen der Armee und den Aufständischen. Auch im Süden in der Nähe der Hafenstadt Mariupol wurde die eigentlich seit Monaten geltende Waffenruhe nach Angaben der Konfliktparteien mehrfach gebrochen.

Ein im Februar 2015 vereinbarter Friedensplan für den Donbass wurde bisher nur in Teilen umgesetzt. Der Friedensprozess kommt nicht voran. Der Krieg zwischen ukrainischen Regierungstruppen und moskautreuen Separatisten dauert seit mehr als zwei Jahren an.

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