Präsidentschaftswahl Linke Oppositionskandidatin reklamiert Wahlsieg in Honduras für sich

Nach Auszählung von fast 45 Prozent der Stimmen liegt Xiomara Castro deutlich vor dem Kandidaten der regierenden Nationalpartei. Sie will die Demokratie stärken.

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„Es wird in diesem Land keinen Machtmissbrauch mehr geben.“ Quelle: AP

Bei der Präsidentschaftswahl in Honduras hat die linke Oppositionskandidatin Xiomara Castro den Wahlsieg für sich reklamiert. Nach Auszählung von fast 45 Prozent der Stimmen lag die 62-Jährige mit mehr als 53 Prozent deutlich vor dem Kandidaten der regierenden Nationalpartei, Nasry Asfura, der auf 34 Prozent kam, wie vorläufige Ergebnisse der Wahlkommission zeigten.

Mit Castro würde in Honduras erstmals eine Frau an die Spitze des zentralamerikanischen Staats rücken. Gleichzeitig würde die Linke erstmals wieder an die Macht zurückkehren, seit Castros Ehemann Manuel Zelaya 2009 bei einem Militärputsch gestürzt worden war.

In einer kurzen Siegesansprache gelobte Castro, eine Regierung der Versöhnung zu bilden und die direkte Demokratie durch Referenden zu stärken. „Es wird in diesem Land keinen Machtmissbrauch mehr geben“, sagte sie an der Seite des bekannten TV-Moderators Salvador Nasralla, der ihr Vizepräsident werden soll.

Der umstrittene Präsident Juan Orlando Hernandez war nach zwei Amtszeiten nicht erneut angetreten. Stattdessen schickten die Nationalkonservativen den Bürgermeister der Hauptstadt Tegucigalpa, Asfura, ins Rennen. Der wohlhabende Geschäftsmann versuchte sich im Wahlkampf von dem skandalumwitterten Präsidenten zu distanzieren.

Die Wahl am Sonntag stand aber auch im Zeichen der hohen Arbeitslosigkeit und grassierenden Banden- und Drogenkriminalität, die zahlreiche Menschen veranlasst, das Land in Richtung USA zu verlassen.

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