Präsidentschaftswahlen Fillon's Konter

Die Debatte um Scheinbeschäftigungsvorwürfe belastet die Kampagne von François Fillon. Nun kündigt der konservative Präsidentschaftskandidat eine Erklärung an. Doch kann er mit einem „Gegenangriff“ das Ruder herumreißen?

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Der französische Präsidentschaftskandidat steht wegen einer möglichen Scheinbeschäftigung seiner Frau unter Druck. Quelle: dpa

Paris Der massiv unter Druck stehende französische Präsidentschaftskandidat François Fillon versucht laut Medienberichten, das Ruder herumzureißen. Fast zwei Wochen nach Beginn der Debatte um die Beschäftigung seiner Frau auf Parlamentskosten äußert sich der Konservative am Montagnachmittag (16.00 Uhr) bei einer Pressekonferenz in seiner Wahlkampfzentrale, wie Fillons Kampagnen-Team der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Im Umfeld des 62-Jährigen sei die Rede von einem „Gegenangriff“ des Kandidaten, berichtete der französische Sender Franceinfo.

Der frühere Premierminister Alain Juppé schloss am Montag erneut aus, als Ersatz für den angeschlagenen Fillon einzuspringen. Fillon steht seit knapp zwei Wochen wegen der früheren Anstellung seiner Frau Penelope in der Kritik, die Justiz prüft den Verdacht einer Scheinbeschäftigung. Der Konservative hatte die Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen.

Trotzdem hatte die Debatte sich immer weiter zugespitzt. Französische Medien spekulieren seit Tagen über einen möglichen „Plan B“, falls Fillon seine Präsidentschaftsambitionen aufgeben muss. Auch einzelne Politiker aus Fillons eigenem Lager dachten bereits laut über einen Wechsel des Kandidaten nach.

Dabei fiel immer wieder der Name Juppé. Der Bürgermeister von Bordeaux hatte die Vorwahl um die Präsidentschaftskandidatur des bürgerlichen Lagers gegen Fillon verloren und seit Bekanntwerden der Vorwürfe mehrfach betont, dass er nicht als Ersatz bereitstehe. „NEIN heißt für mich NEIN“, schrieb Juppé auf Twitter, und sprach von „Gerüchten ohne Grundlage“. Er rief dazu auf, am Montag François Fillon zuzuhören, „unserem Kandidaten“.

Fillon galt lange als klarer Favorit für die Präsidentenwahl im April und Mai, seine Umfragewerte fielen zuletzt aber. Die Zeitung „Le Figaro“ hatte schon vor Ankündigung der Pressekonferenz einen „treuen Unterstützer“ zitiert, dass der Kandidat am Montag „die Fakten erklären“ wolle: „Er wird nicht aufgeben.“

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