Preisdumping Deutsche Stahlprodukte im Visier der US-Behörden

Die Internationale Handelskommission der USA hat erneut deutsche Stahlimporte ins Visier genommen. Die Behörde wirft Deutschland und acht weiteren Ländern Preisdumping vor. Mitte Mai will die EU-Kommission reagieren.

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Die USA wirft Deutschland und acht weiteren Ländern Preisdumping bei Stahlprodukten vor. Quelle: dpa

Washington Im Stahlstreit nehmen die USA erneut Importe aus Deutschland ins Visier. Die Internationale Handelskommission der USA teilte am Freitag mit, die Einfuhr bestimmter Stahlprodukte aus acht Ländern - darunter Deutschland - gefährde die heimischen Produzenten. Mit diesem Ergebnis dürften Zölle auf entsprechende Einfuhren für fünf Jahre in Kraft bleiben.

Die Kommission nannte auch Österreich, Frankreich, Belgien, Italien, Japan, Südkorea und Taiwan. Sie suchte nach Hinweisen auf Dumping sowie unzulässige Subventionen und wurde nach eigenen Angaben bei bestimmten Blecherzeugnissen fündig. US-Präsident Donald Trump will die heimische Stahlbranche stärken und geht unter anderem mit Strafzöllen gegen Salzgitter und Dillinger Hütte vor.

Die Washingtoner Regierung wirft den beiden Unternehmen bereits Dumpingpreise vor. So muss Salzgitter deswegen künftig für Lieferungen von Grobblech Strafzölle von 22,9 Prozent zahlen. Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete die Auswirkungen der Zölle als „sehr, sehr überschaubar“.

Die Bundesregierung hat sich hinter die Unternehmen gestellt. Die EU-Kommission wird womöglich Mitte Mai entscheiden, wie sie auf die Strafzölle reagiert. Sie könnte vor die Welthandelsorganisation ziehen. Trump lässt auch prüfe, ob Stahleinfuhren in die USA gegen die nationale Sicherheit verstoßen. Dies könnte zu Einfuhrbeschränkungen führen.

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