Zürich Die Schweiz bringt die Energiewende auf den Weg. Bei dem Volksentscheid am Sonntag sprach sich Prognosen zufolge eine klare Mehrheit der Stimmberechtigen für die „Energiestrategie 2050“ aus. Sie werde über 55 Prozent liegen und sei damit sicher, sagte Claude Longchamp, Präsident des Meinungsforschungsinstituts gfs.bern am Sonntag im Schweizer Fernsehen.
Die Folge der Abstimmung: Der Bau neuer Atomkraftwerke wird nun verboten und der Verbrauch fossiler Brennstoffe soll einschränkt werden. Strom soll vermehrt aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Insgesamt soll der Energieverbrauch bis 2035 im Vergleich zum Jahr 2000 fast halbiert werden. Finanzielle Anreize erleichtern dabei den Umstieg.
Die Eidgenossen folgen damit Deutschland, das den Umstieg auf erneuerbare Quellen vor Jahren auf den Weg gebracht hat. Die Vorlage war von weiten Teilen der bürgerlichen und linksgrünen Parteien unterstützt, aber von Konservativen wie der Schweizerischen Volkspartei (SVP) abgelehnt worden. Die Wirtschaft war gespalten. Gegner der Strategie hatten eine Gefährdung der Energieversorgung und ausufernde Kosten befürchtet und zudem kritisiert, dass die Energiewende vor allem von Kleinkunden gestemmt und Großabnehmer finanziell entlastet würden.