Proteste gegen Hollande Frankreichs Arbeitslosigkeit bleibt hoch

Seit Monaten kämpft Frankreich mit einer Arbeitslosenquote von mehr als 10 Prozent. Präsident Francois Hollande treibt Arbeitsmarktreformen voran. Doch die Bevölkerung wehrt sich – auch mit Gewalt.

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Die Arbeitsmarktreformen treffen auf heftigen Widerstand. Der entlädt sich auch gegenüber Polizeibeamten. Quelle: AFP

Paris Der Arbeitsmarkt in Frankreich kommt kaum vom Fleck. Die Arbeitslosenquote des Landes verharrte im ersten Quartal mit 10,2 Prozent auf dem Stand von Ende 2015, wie das nationale Statistikamt Insee am Donnerstag mitteilte. „Der Wert bleibt auf historisch hohem Niveau und dürfte die öffentliche Wahrnehmung kaum ändern, wonach Francois Hollande es verpasst hat, das Problem vor der Präsidentenwahl 2017 anzugehen“, sagte Analyst Julien Manceaux von der ING Bank. Hollande will mit einer Arbeitsmarktreform für mehr Beschäftigung sorgen und Firmen auch betriebsbedingte Kündigungen erleichtern. Dies stößt bei Bevölkerung und Gewerkschaften auf Widerstand und löste heftige Proteste aus, die zum Teil zu Gewalt führten.

Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone war zu Jahresanfang spürbar um 0,5 Prozent gewachsen. Allerdings schlägt sich die positive Konjunktur in der Regel mit deutlicher Verzögerung auf den Arbeitsmarkt nieder. Wegen der schwierigen Joblage sei die Wachstumsprognose der Regierung von 1,5 Prozent für 2016 kaum noch zu erreichen, sagte Manceaux. Der Ökonom erwartet nur 1,3 Prozent, nach einem Plus von rund 1,1 Prozent im Vorjahr.

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