Israel sprengt Häuser von Verdächtigen
Die Zahl der Toten bei den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist nach jüngsten palästinensischen Angaben auf mindestens 100 gestiegen. Seit Beginn der israelischen Offensive seien zudem 680 Palästinenser verletzt worden, teilte der Sprecher der Rettungsdienste im Gazastreifen, Aschraf al-Kidra, am Freitag über Twitter mit. Es mehrten sich Berichte über zivile Opfer, darunter Frauen und Kinder.
Die israelische Luftwaffe fliegt seit Dienstag massive Einsätze gegen Ziele im Gazastreifen, um den Raketenbeschuss durch militante Palästinenser zu unterbinden. Mehr als 800 Tonnen Raketen und Bomben schlugen nach Armeeangaben in dem kleinen Palästinensergebiet am Mittelmeer ein. Das israelische Sicherheitskabinett hatte am Donnerstagabend beschlossen, die Luftangriffe auf den Gazastreifen weiter auszudehnen. Außerdem wurden drei Infanteriebrigaden an die Grenze verlegt - für eine mögliche Bodenoffensive.
Im Gegenzug weiteten die militanten Milizen der Hamas-Organisation ihren Raketenbeschuss auf Ziele in Israel aus. Erstmals beschossen sie auch den internationalen Flughafen Ben Gurion. Drei Raketen seien über dem Großraum von Tel Aviv abgefangen worden, teilte die Armee am Freitag mit. Die israelische Nachrichtenseite „ynet“ berichtete, der Flugverkehr sei während des Raketenalarms gestoppt worden.
Auch in der Stadt Tel Aviv heulten die Sirenen. Über Lautsprecher wurden die Menschen aufgerufen, Schutzräume aufzusuchen. Es waren mehrere dumpfe Explosionen zu hören. In der Hafenstadt Aschdod wurde bei einer palästinensischen Raketensalve eine Tankstelle getroffen, es kam zu einem Brand mit meterhohen Flammen und einer Rauchsäule.
Raketen aus dem Libanon
Zum ersten Mal seit Beginn des jüngsten Gaza-Konflikts sind Raketen aus dem Libanon auf Israel geschossen worden. Ein Geschoss sei am Freitag nahe der nördlichen Grenze des Landes niedergegangen, sagte der israelische Militärsprecher Peter Lerner. Es sei unklar, ob die neue Front symbolischer Art oder wirklich vorhanden sei. Das Militär habe mit Artilleriebeschuss in Richtung Libanon geantwortet.
Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur teilte mit, zwei Raketen seien am Freitag aus dem Land abgefeuert worden. Für den Angriff übernahm niemand Verantwortung.
Die Kämpfer aus dem Gazastreifen haben bereits mehr als 400 Raketen Richtung Israel abgeschossen. Das israelische Abwehrsystem „Iron Dome“ hatte die meisten auf große Städte gerichteten Raketen abgefangen. Erneut warnten am Freitag in den Städten Sirenen vor Raketeneinschlägen, zum ersten Mal auch in der im Norden gelegenen Stadt Haifa.
Luftangriffe gegen die radikalislamische Hamas
Israel geht mit massiven Luftangriffen gegen die radikalislamischen Hamas vor. Am Mittwoch wurden rund 200 Ziele im Gazastreifen angegrireit“, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts. „Die Hamas ffen. Mindestens 14 Menschen wurden getötet. Der Raketenbeschuss auf israelisches Territorium ging trotzdem weiter. Israelische Spitzenpolitiker signalisierten, dass deswegen eine Bodenoffensive realistisch sei.