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Reaktion auf US-Manöver Nordkorea feuert zwei Raketen ab

Nordkorea sieht in den gemeinsamen Militärübungen der USA und Südkoreas ein Zeichen der Feindseligkeit. Entsprechend gereizt reagiert Pjöngjang auf solche Manöver.

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53.000 Nordkoreaner arbeiten für die Kapitalisten
Kein Durchkommen gibt es derzeit für die Südkoreaner, die an ihre Arbeitsplätze jenseits der Grenze wollen. Der Norden verweigert ihnen seit Mittwoch die Einreise in den gemeinsam betriebenen Industriekomplex Kaesong. Quelle: AP
Der Industriekomplex liegt in Nordkorea etwa zehn Kilometer von der Grenze zu Südkorea entfernt. Er wurde 2004 als Projekt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der beiden Staaten gegründet. Während der vorangegangenen Krisen auf der koreanischen Halbinsel hatten beide Seiten stets darauf geachtet, das Symbolprojekt nicht dauerhaft zu beschädigen. Quelle: dpa
Doch jetzt ist die Grenze dicht. Wie lange die Sperre andauern soll, ist völlig unklar. Zuletzt war südkoreanischen Arbeitern im März 2009 wegen eines US-südkoreanischen Manövers kurzzeitig die Einreise verweigert worden. Nach einem Tag wurde die Sperre wieder aufgehoben. Quelle: REUTERS
Die Journalisten stürzten sich auf die Arbeiter, die üblicherweise nach Kaesong fahren. Ein Regierungssprecher in Seoul bezeichnete die Entscheidung Pjöngjangs als „sehr bedauerlich“. Priorität habe aber zunächst die Sicherheit der Südkoreaner, die sich noch in dem auf nordkoreanischer Seite gelegenen Industriekomplex befinden. Quelle: REUTERS
Die Regierung in Seoul geht laut Sprecher davon aus, dass alle ihre Staatsbürger sicher zurückkehrten. Dennoch wurden die Truppeneinheiten in Grenznähe von den Vorfällen unterrichtet. Es sei ein Notfallplan erarbeitet worden, erklärte Verteidigungsminister Kim Kwan Jin am Mittwoch. Sollte sich eine „ernste Lage“ ergeben, sei auch eine Militäraktion denkbar, um die Sicherheit der südkoreanischen Arbeiter zu gewährleisten. Quelle: dpa
Rund 860 Südkoreaner sollen sich noch im Norden aufhalten. 484 Pendlern wurde die tägliche Einreiseerlaubnis verweigert. Quelle: dpa
Wie dieser Geschäftsmann wechseln die Südkoreaner üblicherweise das Nummernschild an ihren Autos und befestigen die Lizenz, die es ihnen erlaubt sich in der Sonderwirtschaftszone aufzuhalten. Quelle: REUTERS

Mit Raketentests und kriegerischen Tönen hat Nordkorea auf den Beginn gemeinsamer Manöver der Streitkräfte der USA und Südkoreas reagiert. Zwei Kurzstreckenraketen seien von der Westküste Nordkoreas aus in Richtung Japanisches Meer (Ostmeer) geflogen, teilte der Generalstab der südkoreanischen Armee am Montag mit. Die Raketen hätten eine Reichweite von etwa 500 Kilometern gehabt. Es habe sich vermutlich um Raketen des Typs Scud gehandelt. Beide koreanischen Staaten warfen sich gegenseitig Provokation vor.

Die bisherigen Machthaber Nordkoreas

Ungeachtet der Proteste aus Nordkorea begannen die USA und Südkorea wie geplant die fast zweimonatigen Feldübungen unter dem Namen „Foal Eagle“ sowie die zwölftägige Kommando-Schulung „Key Resolve“. Beide Seiten hatten zuvor Vorwürfe Nordkoreas zurückgewiesen, die jährlichen Frühjahrsübungen dienten der Vorbereitung eines Angriffs. An den Manövern nehmen nach Berichten südkoreanischer Medien etwa 220 000 Soldaten teil. Die USA haben 28 500 Soldaten in Südkorea zur Abschreckung Nordkoreas stationiert.

Es ist nicht unüblich, dass Nordkorea auf amerikanisch-südkoreanische Militärmanöver mit Raketentests und eigenen Manövern antwortet. Südkoreas Generalstab bezeichnete die jüngsten Tests des Nachbarlandes als Provokation. Nordkoreas Volksarmee warnte angesichts der Militärmanöver in Südkorea davor, dass sich die Lage auf der koreanischen Halbinsel an den Rand eine Kriegs hin zu bewege. Den USA wurde eine feindselige Politik unterstellt. „Die einzigen Mittel, mit Aggressionen und Krieg der US-Imperialisten und ihren Anhängern umzugehen, sind weder Dialog noch Frieden. Sie sollten allein mit erbarmungslosen Schlägen beantwortet werden“, zitierten offizielle Medien einen Armeesprecher.


Im Januar hatte Nordkorea einen vorläufigen Verzicht auf neue Atomwaffentests angeboten, falls die USA ihre Militärmanöver mit Südkorea aussetzen. Washington lehnte das Angebot jedoch als „indirekte Drohung“ mit einem neuen Atomtest ab. Die Spannungen haben sich in den vergangenen Jahren regelmäßig erhöht, wenn die USA und Südkorea umfangreiche Militärübungen abhalten. Vor zwei Jahren hatte Nordkorea unter anderem mit einem atomaren Erstschlag gedroht.

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