Rede zur Lage der Nation Trumps Aussagen zur Wirtschaftspolitik im Faktencheck

US-Präsident Donald Trump hat in seiner Rede zur Lage der Nation nicht nur zu Einigkeit aufgerufen, sondern auch seine Leistungen für die Wirtschaft hervorgehoben. Einige seiner Aussagen trafen zu, andere nicht.

Donald Trump hat erklärt, dass seit seiner Wahl im November 2016 insgesamt 2,4 Millionen Arbeitsplätze geschaffen wurden. Quelle: dpa
Bei der statistischen Betrachtung gibt es verschiedene Ansatzpunkte. Während Obamas Amtszeiten von Januar 2009 bis Dezember 2016 wurden monatlich im Durchschnitt 109.000 Stellen geschaffen - weniger als bislang unter Trump. Allerdings befand sich die US-Wirtschaft zu Beginn der Obama-Ära in einer schweren Rezession nach der weltweiten Finanzkrise. Die Rezession endete im Juli 2009. Seinen Tiefpunkt erreichte der Arbeitsmarkt aber erst im Februar 2010. Von da an bis zum Ende von Obamas Amtszeit wurden monatlich 190.000 neue Arbeitsplätze geschaffen - mehr als unter Trump. Quelle: dpa
Autobauer Quelle: AP
Trump spricht gerne über die Rekordjagd der Wall Street. Quelle: dpa
Der Dow Jones befindet sich seit seinem Tiefststand von 6500 Punkten im März 2009 bis auf wenige Ausreißer nach unten grundsätzlich auf dem aufsteigenden Ast. Quelle: AP
SteuersenkungenTrump ist mit dem Wahlversprechen angetreten, die Steuern deutlich zu senken. Seine Reform brachte er im Dezember unter Dach und Fach. Dem US-Präsidenten zufolge ist es "die größte Steuersenkung und Reform in der Geschichte der USA". Das stimmt so nicht. Sie fiel zwar weitreichender aus, als von vielen Experten erwartet, war aber nicht so tiefgreifend wie die Reform von 1986 unter Präsident Ronald Reagan. Laut dem Committee for a Responsible Federal Budget - einer finanzpolitischen Beobachtergruppe in Washington - waren die Steuersenkungen von Trump gemessen an der Wirtschaftsleistung des Landes nur die zwölftgrößten seit 1918. Gemessen am inflationsbereinigten Dollar waren sie die viertgrößten. Quelle: dpa
InfrastrukturTrump forderte erneut die Einrichtung eines Infrastruktur-Fonds zum Bau von Straßen und Brücken, der mindestens 1,5 Billionen Dollar an staatlichen Geldern und von Privatinvestoren umfassen soll. Details sind noch unklar. Aber Trump hat oftmals betont, dass gerade die Brücken in den USA in marodem Zustand seien und somit eine Gefahr für die Bevölkerung und Wirtschaft darstellten. Eine Reuters-Auswertung von Daten hat ergeben, dass dies übertrieben ist. Es gibt zwar reparaturbedürftige Brücken, diese sind aber nicht unbedingt einsturzgefährdet. So haben von den 1200 am meisten befahrenen Brücken der USA weniger als zwei Prozent bauliche Mängel. Der marode Anteil an allen US-Brücken fällt zudem stetig. Lag er 1992 noch bei 22 Prozent, waren es 2009 zwölf Prozent. Einer Universitätsstudie zufolge stürzen in den USA zwar jährlich etwa 120 Brücken ganz oder teilweise ein. Doch gehören diese zu den weniger befahrenen Brücken. Gründe sind hier meist Überflutungen, Feuer oder Kollisionen. Quelle: REUTERS
Insgesamt gehört das Straßennetz der USA immer noch zu den besten der Welt Quelle: dpa
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