Frankfurt Der französische Präsident Emmanuel Macron stößt mit seinen Vorschlägen für Reformen in der EU und der Euro-Zone auf Lob in der Europäischen Zentralbank. EZB-Chefvolkswirt Peter Praet sagte der Zeitung „Les Echos“ in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview, Macrons Vorstoß sei ermutigend und erfreulich. „Das ist nicht mehr eine Politik der kleinen Schritte. Diesmal ist die Messlatte sehr hoch angelegt worden.“ Die Reformen müssten umgesetzt werden und Rückhalt in der Bevölkerung finden.
Der in Deutschland geborene Zentralbanker hat die Regierungen der Euro-Zone immer wieder zu Strukturreformen aufgerufen, um für mehr Wirtschaftswachstum zu sorgen. Macron hatte in dieser Woche unter anderem vorgeschlagen, die Euro-Zone mit einem eigenen Haushalt auszustatten und einen eigenen Finanzminister für das Währungsgebiet zu ernennen. Kanzlerin Angela Merkel sagte am Donnerstagabend auf dem EU-Gipfel in Tallinn, es gebe zwischen Deutschland und Frankreich ein hohes Maß an Übereinstimmung. „Allerdings müssen wir noch über Details sprechen.“