Regieren statt Wahlkampf Trump deutet zweite Amtszeit Yellens an

Erstmals äußert sich Donald Trump als Präsident explizit zur Geldpolitik. Erstaunlich deutlich lobt er die Arbeit von FED-Präsidentin Janet Yellen und spricht sich für niedrige Leitzinsen aus.

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Yellen ist seit dem 1. Februar 2014 Präsidentin der Federal Reserve Bord (FED). Sie folgte auf Ben Bernanke. Quelle: AP

Washington US-Präsident Donald Trump ist von seiner massiven Kritik an Notenbankchefin Janet Yellen abgewichen und schließt auch eine zweite Amtszeit für sie nicht mehr aus. Der Republikaner sagte in einem Interview des „Wall Street Journal“ auf die Frage, ob Yellen nach ihrer jetzigen Amtszeit erledigt sei, dies sei nicht der Fall. Es sind seine bislang konkretesten Aussagen als Präsident zu dem Thema, das an den Finanzmärkten eine wichtige Rolle spielt. Nach seiner scharfen Yellen-Kritik im Wahlkampf wurde allgemein davon ausgegangen, dass die Notenbank-Chefin nach ihrer im Februar 2018 endenden Amtszeit abtreten muss, damit der Präsident der Geldpolitik seinen Stempel aufdrücken kann. Trump sagte nun aber, er respektiere Yellen.

Die US-Zentralbank Federal Reserve wollte sich nicht zu dem Interview äußern. Die 70-jährige Yellen hat sich bislang auch bedeckt gehalten. Sie wolle ihre aktuelle Amtzeit beenden, hieß es lediglich. Yellen wurde von Trumps Vorgänger Barack Obama ins Amt gebracht. Trump warf ihr im Wahlkampf vor, die Zinsen künstlich niedrig zu halten, um Obama und die Demokraten vor Turbulenzen am Aktienmarkt zu schützen.

Trump sagte jetzt auch, er bevorzuge niedrige Zinsen. Obwohl die Schlüsselsätze für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld unter Yellen steigen, liegen sie historisch betrachtet immer noch auf einem niedrigen Niveau von rund einem Prozent.

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