Republikaner Rand Paul US-Senator beim Rasenmähen angegriffen und verletzt

Der republikanische US-Senator Rand Paul wurde auf seinem Grundstück überfallen – ein Nachbar soll ihm mehrere Rippen gebrochen haben. US-Medien spekulieren über ein mögliches politisches Motiv.

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Wann der US-Senator seine Arbeit wieder aufnehmen kann, ist ungewiss. Quelle: Reuters

Düsseldorf Der Vorfall ereignete sich bereits am Freitag, doch erst am Wochenende wurden nähere Details über einen gewaltsamen Angriff auf den republikanischen US-Politiker Rand Paul bekannt. Der Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat aus Kentucky wurde demnach auf seinem Grundstück in der Stadt Bowling Green attackiert, als er dabei war, seinen Rasen zu mähen. Der Täter: sein Nachbar, ein 59-jähriger Anästhesist. Der Angreifer wurde festgenommen, er hat die Tat gestanden.

Erste Berichte legten nahe, dass Paul kaum Verletzungen erlitten habe. US-Medien zitierten einen Report der Polizei: Demnach habe der Mann sein Opfer „vorsätzlich angriffen und leicht verletzt“. Das Magazin „Politico“ berichtete später unter Berufung auf den Haftbefehl, der Nachbar habe Paul hinterrücks überwältigt. Der Senator habe danach Atembeschwerden gehabt und Schnittverletzungen im Gesicht aufgewiesen. Einer seiner Berater, Doug Stafford, teilte laut „New York Times“ am Sonntag mit, Paul habe sich schwere Rippenverletzungen zugezogen, insgesamt seien fünf Rippen gebrochen. Paul selbst äußerte sich bislang nicht ausführlich zu der Attacke und schrieb auf Twitter lediglich von einem „unglücklichen Zwischenfall“.

Stafford sagte, es sei unklar, wann der Senator wieder regulär seiner Arbeit nachgehen könne. „Diese Art von Verletzung ist von schweren Schmerzen begleitet, die Wochen bis Monate anhalten können.“ Die Republikaner ringen derzeit im US-Kongress um eine umfassende Steuerreform, im Senat haben sie nur eine hauchdünne Mehrheit. Der 54-jährige Paul hatte sich im vergangenen Jahr um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bemüht und gilt als Unterstützer und Golfpartner von US-Präsident Donald Trump.

In der jüngeren Vergangenheit gab es mehrere schwere Angriffe auf US-Politiker. Im Juni dieses Jahres eröffnete ein Angreifer das Feuer auf eine Gruppe von republikanischen Abgeordneten und Kongressmitarbeitern während eines Baseballtrainings. Der Republikaner Steve Scalise wurde dabei schwer verletzt. Im Jahr 2011 wurde die demokratische Abgeordnete Gabriele Giffords bei einem Anschlag, der ihrer Person galt, von einer Kugel im Kopf getroffen. Sie überlebte knapp, sechs Menschen starben bei der Attacke.

Wie aufgeheizt die politische Stimmung in den USA ist, zeigt sich an den öffentlichen Reaktionen auf den aktuellen Vorfall. Zu diesem Zeitpunkt ist über das Motiv der Attacke nichts belastbares bekannt, Anwohner vermuten einen Nachbarschaftsstreit. Trotzdem spekulieren Medien und Partei-Anhänger in sozialen Netzwerken über mögliche politische Beweggründe. Der konservative US-Sender Fox News berichtete, der Angreifer sei Anhänger der Demokraten und habe regelmäßig Trump-kritische Postings auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. Die „Washington Post“ sieht bislang keine Hinweise auf ein politisches Motiv, schließt es aber nicht aus: Laut der Zeitung seien einige Facebook-Beiträge des Angreifers im Ton aggressiv gegen Trump und die Republikaner allgemein gehalten gewesen. Das Profil soll der „Washington Post“ zufolge nach der Attacke mit Hasskommentaren von Nutzern überflutet und zwischenzeitlich abgeschaltet worden sein.

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