Rex Tillerson USA wollen weltweit Verbrechen ahnden

Die USA wollen ihre Rolle als Weltpolizist wieder stärker annehmen und vertreten das nun auch offensiv. Bei einem Besuch in Italien sagt Außenminister Rex Tillerson, die USA wollten „in der ganzen Welt“ Verbrecher jagen.

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Der US-Außenminister machte während einem Besuch einer Gedenkstätte in der Toskana, an der durch die Waffen-SS ein Massaker stattgefunden hat, deutlich, dass die USA jenen zu „antworten wissen“, die den Unschuldigen „Schaden zufügen“. Quelle: Reuters

Lucca/Sant'Anna di Stazzema Die USA wollen nach Worten von Außenminister Rex Tillerson weltweit Verbrechen gegen die Menschlichkeit ahnden. "Wir verschreiben uns wieder dem Ziel, jeden in der ganzen Welt zur Rechenschaft zu ziehen, der Verbrechen an Unschuldigen verübt", sagte Tillerson am Montag beim Besuch einer Gedenkstätte für Nazi-Verbrechen in Italien, drei Tage nach dem Luftangriff auf einen syrischen Stützpunkt als Reaktion auf einen Giftgasangriff in Rebellengebiete. Er äußerte sich im Vorfeld des G7-Außenminister-Treffens in der Toskana, von dem sich europäische G7-Länder Aufschluss über die US-Syrien-Strategie erhoffen. Die Bombardierung des Flughafens der syrischen Luftwaffe hatte Spekulationen ausgelöst, US-Präsident Donald Trump außenpolitisch eine härtere Gangart einlegen.

Europäische Länder interpretierten Signale aus Washington als widersprüchlich: Tillerson selbst nannte noch am Wochenende den Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) als Priorität der Syrien-Politik. Dagegen erklärte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, den Sturz von Staatschef Baschar al-Assads zum obersten Ziel. Assads Soldaten kämpfen mit Unterstützung Russlands und des Iran gegen Rebellen, die in verschiedene, sich teils gegenseitig bekämpfende Gruppen aufgespalten sind. Die USA helfen vergleichsweise moderaten Rebellen im Kampf gegen die Extremistengruppe Islamischer Staat. Vergangenen Freitag griffen die USA die syrische Armee erstmals seit Ausbruch des Bürgerkriegs vor sechs Jahren gezielt massiv an.

Am Nachmittag sollen in Lucca neben Tillerson und Bundesaußenminister Sigmar Gabriel die Ressortchefs von Italien, Großbritannien, Frankreich, Kanada und Japan zusammenkommen, um über internationale Krisen und Konflikte beraten.

„Heute wünscht sich die Welt Frieden, Freiheit und Sicherheit und wir sind hier, alle zusammen, um „nie wieder“ zu sagen“, sagte Italiens Außenminister Angelino Alfano, der wie die deutsche Botschafterin in Italien, Susanne Marianne Wasum-Rainer, und die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini an der Zeremonie teilnahm. Die Teilnahme Tillersons an dem gemeinsamen Gedenken sei der Beleg für eine Verbundenheit mit den USA, die nie brüchig geworden sei, sagte Alfano.

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