Russland-Affäre Kushner muss erneut aussagen

Zum zweiten Mal muss Jared Kushner Rede und Antwort vor dem US-Kongress stehen. Nach einer nichtöffentlichen Befragung im Senat zur Russland-Affäre geht es jetzt vor ein Gremium des Repräsentantenhauses.

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Jared Kushner muss erneut aussagen Quelle: AP

Der Schwiegersohn und Berater des US-Präsidenten, Jared Kushner, wird nach einer stundenlangen Befragung im Senat wegen der Russland-Affäre erneut am (heutigen) Dienstag aussagen - dieses Mal jedoch vor Vertretern des US-Repräsentantenhauses. Mit einem Lächeln im Gesicht gab er am Vortag nach der Anhörung bekannt: „Alle meine Handlungen waren ordnungsgemäß.“ Er habe nichts zu verstecken, sagte der Top-Vertraute von Donald Trump.

Kushner war der erste aus Trumps engstem Umfeld, der wegen der Einmischung Russlands in die US-Präsidentenwahl vor einem Gremium des US-Kongresses befragt wurde. Es geht vor allem um die Frage, welche Absprachen es mutmaßlich zwischen Moskau und dem Trump-Team gab. Am (heutigen) Dienstag wird er für eine zweite Befragung im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses zurückkehren.

„Lassen Sie mich sehr deutlich sein“, sagte Kushner in einer seltenen Stellungnahme im Weißen Haus. „Ich habe mich nicht mit Russland heimlich abgesprochen, noch weiß ich von irgendjemand anderem im Wahlkampf, der das tat.“ Der US-Präsident beobachtete Kushners öffentliche Erklärung vor dem Fernseher, sagte die neue Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders. Trump finde, „Jared hat einen guten Job gemacht“. Die Aussage am Dienstag werde zeigen, „was für ein Schwindel diese ganze Sache ist“. Das Treffen erfolgt hinter verschlossenen Türen.

Kushner bekräftigte in einer elf Seiten langen Erklärung für die Geheimdienstausschüsse des US-Kongresses, an keinen geheimen Absprachen beteiligt gewesen zu sein. Bei lediglich vier Gelegenheiten habe er während des Wahlkampfs und der Übergangszeit im Weißen Haus Kontakt mit Russen gehabt. Kushner dementierte, dass Russen seine privaten Geschäfte finanziert hätten.

Zu einem Treffen mit einer russischen Anwältin erklärte er, dieses sei reine „Zeitverschwendung“ gewesen. Sein Schwager Donald Trump Jr. habe ihn eingeladen, dem Gespräch mit Natalia Weselnizkaja im Sommer 2016 beizuwohnen. Er sei spät zu dem Treffen dazugestoßen und habe gehört, wie die Anwältin über Adoptionsangelegenheiten gesprochen habe. Er habe seinen Assistenten daraufhin per Textnachricht gebeten, ihn aus dem Gespräch herauszurufen.

Gleichzeitig widersprach er Berichten, er habe Gespräche über die Bildung eines geheimen Kommunikationskanals mit dem russischen Botschafter in den USA, Sergej Kisljak, geführt. Er habe zwar im Dezember mit Kisljak im Trump Tower gesprochen. Dabei sei es jedoch um den Aufbau einer sicheren Leitung für Gespräche über die Syrienpolitik gegangen. Eine permanente geheime Form der Kommunikation habe er niemals vorgeschlagen.

Präsident Trump wiederholte am Montag seine Kritik an den Russland-Ermittlungen. Er frage sich, warum die Ausschüsse, Ermittler und Justizminister Jeff Sessions nicht Untersuchungen zu Straftaten und Russland-Beziehungen von Clinton anstellten, twitterte er.

 

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