Russland-Affäre Putin verlangt von USA Beweise für Einmischung in US-Wahlkampf

Haben sich russische Bürger in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingemischt? Wladimir Putin verlangt dafür nun Beweise von Seiten der USA.

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Russland-Affäre: Wladimir Putin verlangt Beweise für Einmischung in US-Wahlkampf Quelle: dpa

Moskau Russlands Präsident Wladimir Putin hat von den USA stichhaltige Beweise für die Vorwürfe verlangt, russische Bürger hätten sich in den US-Wahlkampf eingemischt. Die Anschuldigungen bezeichnete Putin in einem am Freitagabend ausgestrahlten Interview des Fernsehsenders NBC als „Geschrei und Gebrüll“ im US-Kongress.

In den USA ermitteln mehrere Kongressausschüsse, die Bundespolizei FBI und der Sonderermittler Robert Mueller in der Russland-Affäre. Muellers Büro hatte im Februar 13 russische Bürger und drei Unternehmen angeklagt, weil sie sich in den Wahlkampf 2016 zugunsten des heutigen US-Präsidenten Donald Trump eingemischt und seine demokratische Rivalin Hillary Clinton verunglimpft haben sollen.

„Ich muss zuerst sehen, was sie getan haben“, sagte Putin mit Blick auf die Angeklagten. „Gebt uns Unterlagen, gebt uns Informationen.“ Auf die Frage, ob die russische Führung gegen die betroffenen Personen vorgehen werde, antwortete Putin, wenn sie nicht gegen russisches Recht verstoßen hätten, sei das nicht möglich. Die US-Behörden sollten der russischen Staatsanwaltschaft eine offizielle Anfrage schicken. „Das muss über offizielle Wege gehen, nicht über die Medien oder über Geschrei und Gebrüll im Kongress der Vereinigten Staaten.“

In der 37-seitigen Anklageschrift Muellers heißt es, das Ziel der Russen sei es gewesen, im politischen System der USA Zwietracht zu säen. Die Rede ist von einem Komplott der Beschuldigten, die unter falschen Namen im Internet streitstiftende Botschaften verbreitet hätten. Sie seien in die USA gereist, um geheimdienstliche Informationen zu sammeln. Zudem hätten sie politische Proteste organisiert, während sie sich als Amerikaner ausgegeben hätten. Trump hat stets erklärt, sein Wahlkampfteam habe nicht mit Russland zusammengearbeitet. Auch die russische Regierung hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

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