
Washington US-Präsident Donald Trump hat eine dritte Erklärung für den Rauswurf von FBI-Chef James Comey vor einem Jahr präsentiert. Comey habe sich geweigert, dem Präsidenten zu versichern, dass dieser kein Ziel von Ermittlungen zur Russland-Affäre sei, sagte Trumps neuer Anwalt Rudy Giuliani dem Fernsehsender Fox News am Mittwochabend (Ortszeit). Dies sei einer von mehreren Gründen für Comey Entlassung.
Trump hatte Comeys Entlassung zunächst damit begründet, dass er mit dessen Ermittlungen gegen seine demokratische Gegenkandidatin Hillary Clinton unzufrieden war, der die Nutzung privater E-Mail-Server für dienstliche Texte vorgeworfen wurde. Später sagte Trump dem NBC-Reporter Lester Holt, er habe bei Comeys Entlassung an „dieses Russland-Ding“ gedacht. Giuliani erklärte nun, Trump habe bei seinem Interview mit Holt den US-Bürgern erklären wollen, dass er nicht Ziel von Ermittlungen sei.
Nach Comeys Entlassung setzte das Justizministerium dessen Vorgänger Robert Mueller als Sonderermittler ein. Mueller soll hauptsächlich der Frage nachgehen, ob Russland bei Versuchen der Einflussnahme auf die US-Wahl 2016 mit Trumps Wahlkampfmannschaft zusammengearbeitet hat. Mueller hat aber auch Interesse daran bekundet, Trump wegen der Entlassung Comeys zu befragen, die als Behinderung der Justiz gewertet werden könnte.
Comey hat mehrfach erklärt, er habe Trump gesagt, dass gegen Trump persönlich nicht ermittelt werde. Als er aber im Kongress dazu befragt wurde, wiederholte er diese Aussage nicht. Im Interview mit der Nachrichtenagentur AP erklärte Comey, er habe Trump mit seiner Antwort beruhigen wollen.