Washington Der führende Anwalt von US-Präsident Donald Trump für die Russland-Ermittlungen verlässt das Weiße Haus. Ty Cobb werde Ende Mai in den Ruhestand gehen, teilte Trumps Sprecherin Sarah Sanders am Mittwoch mit.
Cobb habe dem Stabschef des Weißen Hauses, John Kelly, vergangene Woche mitgeteilt, dass er in Rente gehen werde, sagte die Pressesprecherin Sarah Huckabee Sanders. Er ist im Weißen Haus Ansprechpartner gewesen, wenn es um die Ermittlungen zur möglichen Verstrickung Russlands in den Präsidentschaftswahlkampf von 2016 ging.
Sanders bestätigte zudem einen Bericht der „New York Times“, wonach Cobb durch den Anwalt Emmet Flood ersetzt wird. Der hatte den damaligen Präsidenten Bill Clinton in den Neunzigern während des Amtsenthebungsverfahrens gegen den Demokraten vertreten.
Die Rücktrittsankündigung Cobbs fällt mit den Verhandlungen von Trumps persönlichen Anwaltsteam über die Bedingungen einer möglichen Zusammenkunft Trumps mit dem Team von FBI-Sonderermittler Robert Mueller zusammen. Mueller leitet die Untersuchung zur Rolle Russlands bei der Wahl.
Bei den Untersuchungen geht es darum, ob Russland die Präsidentenwahl 2016 beeinflusst hat und ob es dabei eine Zusammenarbeit mit dem Trump-Team gab. Ein weiterer Strang dreht sich um die Frage, ob Trump mit der Entlassung des FBI-Chefs James Comey die Justiz behindert hat.
Die „New York Times“ hatte am Montag von einer Liste mit mehreren Dutzend Fragen berichtet, die Mueller Trump stellen will.
Der Abgang von Ty Cobb ist nicht der erste personelle Wechsel in Trumps Anwaltsteam. Im März hatte John Dowd seinen Posten niedergelegt. Vor knapp zwei Wochen wurde Trumps langjähriger Vertrauter Rudy Giuliani, Ex-Bürgermeister von New York, Teil des Anwaltsteams.
