Moskau Am Tag vor dem WM-Finale in Moskau hat der russische Präsident Wladimir Putin den mit internationalem Haftbefehl gesuchten Staatschef des Sudans, Omar Hassan al-Baschir, empfangen. Bei dem Gespräch am Samstag ging es unter anderem um den Ausbau der militärtechnischen Kooperation Russlands mit dem fundamentalistisch-islamisch geführten Land in Ostafrika.
„Es bestehen gute Aussichten, die Beziehungen in mehreren Richtungen zu entwickeln, auch auf militärisch-technischem Gebiet“, sagte Putin nach Angaben des Kremls. Präsident al-Baschir sprach von einer „großen Zahl“ russischer Militärberater, die als Ausbilder der sudanesischen Armee arbeiteten.
Der Sudan habe sich auch zu einem Großimporteur für russischen Weizen entwickelt, sagte Putin. Al-Baschir erklärte, der Sudan rechne auch auf russisches Engagement in der Öl- und Gasbranche.
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag sucht Al-Baschir wegen mutmaßlichen Völkermordes in der sudanesischen Region Darfur. Russland und andere Mitglieder des UN-Sicherheitsrates erkennen den Haftbefehl von 2009 aber nicht an. Putin hatte schon vor einem halben Jahr in Sotschi am Schwarzen Meer mit dem sudanesischen Präsidenten gesprochen.