Russland, Türkei und Iran Mord belastet Syrien-Treffen

Die Außenminister Russlands, der Türkei und des Irans kommen zu Syrien-Gesprächen in Moskau zusammen. Das erste Treffen in diesem Format steht im Schatten des Attentats auf den russischen Botschafter in Ankara.

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Der bei einem Anschlag erschossene russische Botschafter Andrei Karlov. Quelle: Sputnik

Im Syrien-Konflikt kommen die Außenminister aus Russland, der Türkei und dem Iran an diesem Dienstag in Moskau zu Beratungen über die Lage im Bürgerkriegsland zusammen. Es ist das erste Treffen in diesem Format. Russland und der Iran sind Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, während die Türkei gegen Assad ist und Einfluss auf die syrische Opposition hat.

Überschattet werden die Verhandlungen von der Ermordung des russischen Türkei-Botschafters Andrej Karlow am Montagabend in Ankara. Der Diplomat war bei einer Ausstellungseröffnung von einem türkischen Polizisten von hinten erschossen worden. Der Attentäter rief danach auf Türkisch unter anderem „Vergesst nicht Aleppo“ und „Vergesst nicht Syrien“, bevor er von Spezialkräften getötet wurde. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu sagte, es werde untersucht, welche Verbindungen der Attentäter gehabt habe.

Die Präsidenten Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan bezeichneten das Attentat als Provokation, die das bilaterale Verhältnis stören soll. „Wir müssen wissen, wer die Hand des Mörders führte“, sagte Putin. Als Antwort auf den Mord werde Russland seinen Kampf gegen den Terror verstärken. „Die Banditen werden es zu spüren bekommen.“

Ankara und Moskau hatten sich zuletzt wieder deutlich angenähert, nach einer Krise 2015. Damals hatte die Türkei einen russischen Kampfjet nahe Syrien abgeschossen, der Kreml verhängte Sanktionen.

Bei den Syrien-Verhandlungen in Moskau planen Russland, die Türkei und der Iran auch getrennte Gesprächsrunden der Außenminister und der Verteidigungsminister der drei Länder. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte, das Treffen versammele jene Länder, die tatsächlich Einfluss auf die Lage in Syrien hätten.

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