Russlandbesuch US-Außenminister Pompeo verhandelt in Russland

Erstmals in seiner Amtszeit reist Mike Pompeo nach Russland. Sein Besuch soll das angespannte Verhältnis zwischen Moskau und Washington verbessern.

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Zwischen den USA und Russland gibt es unter anderem beim Thema Syrien Kontroversen. Quelle: dpa

Sotschi US-Außenminister Mike Pompeo ist erstmals zu Gesprächen in Russland eingetroffen. Sein russischer Kollege Sergej Lawrow sagte am Dienstag zur Begrüßung in Sotschi, es sei höchste Zeit, dass beide Seiten Verdächtigungen und Vorurteile ausräumten. „Versuchen wir es und schauen was passiert“, sagte Lawrow, bevor die Gespräche hinter verschlossenen Türen begannen.

Pompeo sagte, er sei in Russland, weil Präsident Donald Trump das Verhältnis beider Staaten verbessern wolle – trotz Differenzen bei den Themen Syrien, Iran, Nordkorea und anderen. Er hoffe im Kampf gegen den Terror und bei regionalen Konflikten gemeinsame Interessen und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zu finden. Bessere Beziehungen seien nicht nur für die USA und Russland gut, sondern für die ganze Welt.

Lawrow und Pompeo dürften über Rüstungskontrolle sprechen, nachdem die USA ihren Rückzug aus dem 1987 mit der Sowjetunion geschlossenen Vertrag zum Verbot atomarer Mittelstreckenwaffen angekündigt haben. Washington hat Interesse an einem neuen Vertrag signalisiert, in den China einbezogen werden solle. Peking hat aber bereits abgewinkt.

Auch der Iran wird wohl auf der Tagesordnung stehen. Russland ist einer der Unterzeichner des Atomvertrages von 2015, aus dem sich Trump im vergangenen Jahr zurückgezogen hat. Das hat zu verschärften Spannungen am Persischen Golf geführt. Russland hält an dem Abkommen fest und dürfte dessen Bedeutung für die internationale Sicherheit herausstreichen.

Kontroversen gibt es wahrscheinlich auch beim Thema Syrien. Die USA haben Russland aufgefordert, Luftangriffe in der Rebellenprovinz Idlib einzustellen, wo Moskau den mit ihm verbündeten Präsidenten Baschar al-Assad unterstützt. Russland beteuert, es spiele da nur eine begrenzte Rolle.

Weitere Punkte sollten dem Kreml zufolge die Krise in Venezuela und das Kernwaffenprogramm Nordkoreas sein. Es wurde erwartet, dass Pompeo anschließend auch mit Präsident Wladimir Putin verhandelt.

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