
Washington US-Präsident Donald Trump hat einem Medienbericht zufolge im Juni vergangenen Jahres die Entlassung des Sonderermittlers Robert Mueller in der Russland-Affäre angeordnet. Bei einem Rechtsberater im Weißen Haus sei Trump mit seinem Plan aber auf Widerstand gestoßen, berichtet die „New York Times“ am Donnerstag unter Berufung auf vier mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Der Anwalt Don McGahn hat dem Bericht zufolge damit gedroht, lieber selbst zurückzutreten, als Mueller zu feuern. Daraufhin habe Trump seine Anordnung zurückgenommen. Der demokratische Senator Mark Warner sagte, falls sich der Bericht als wahr herausstellen sollte, habe Trump eine „rote Linie“ überschritten. Jeglicher Versuch, den Sonderermittler zu beseitigen, käme einem Machtmissbrauch gleich.
Laut „New York Times“ forderte Trump Muellers Entlassung bereits wenige Wochen nach dessen Ernennung durch den stellvertretenden Justizminister Rod Rosenstein. Der Präsident argumentierte damals, Mueller könne nicht fair sein, weil es mit Trumps Golfclub in Virginia noch einen Streit über Clubgebühren gebe. Außerdem ging Trump von einem Interessenskonflikt aus, weil Mueller für jene Anwaltskanzlei tätig war, die Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner vertrat.
Der Sonderermittler Robert Mueller geht dem Verdacht nach, dass es während des Wahlkampfs 2016 geheime Absprachen zwischen Russland und Trumps Team gegeben haben soll. Die Regierung in Moskau und Trump bestreiten dies. Mueller war im Mai 2017 zum Sonderermittler ernannt worden. Erst am Mittwoch verkündete Trump, er freue sich auf ein Gespräch mit Mueller.