Sanktionen USA setzen offenbar Dutzende chinesische Firmen auf Schwarze Liste

Auch die größte Chipfirma Chinas soll wohl auf der schwarzen Liste der USA landen. Donald Trump will damit offenbar seine Handelspolitik zementieren.

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Die USA haben weitere chinesische Firmen auf ihre schwarze Liste gesetzt. Quelle: AP

Die USA wollen Insidern zufolge Dutzende weitere chinesische Firmen auf die Schwarze Liste des Handelsministeriums setzen. Darunter werde sich auch die größte Chipfirma des Landes, Semiconductor Manufacturing International (SMIC), befinden, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters in der Nacht zu Freitag.

Der Schritt gilt als weitere Maßnahme des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump, um seine Handelspolitik gegen China zu zementieren. Den Insidern zufolge dürften insgesamt weitere 80 Firmen und deren Töchter auf die sogenannte „Entity List“ kommen, die damit mehr als 275 Unternehmen führt.

Das chinesische Außenministerium rief die USA dazu auf, das „unberechtigte“ harte Vorgehen gegen chinesische Unternehmen zu beenden. Die US-Regierung setzt die schwarze Liste häufig ein, um chinesische Industrien zu treffen. Für besonders viele Schlagzeilen hatten die Maßnahmen gegen die Netzwerkanbieter Huawei und ZTE wegen Sanktionsverstößen und gegen den Überwachungskameraanbieter HikVision wegen Unterdrückung der uigurischen Minderheit gesorgt. SMIC fertigt auch für Huawei.

Anfang Dezember war SMIC wegen mutmaßlicher Verbindungen zum chinesischen Militär bereits auf eine Schwarze Liste gesetzt worden, die es US-Investoren ab November 2021 untersagt, Wertpapiere von den dort aufgeführten Firmen zu kaufen.

Wer wiederum auf der Schwarzen Liste des Handelsministeriums steht, benötigt spezielle Lizenzen, um von US-Zulieferern Produkte erhalten zu können. SMIC ist stark von Zulieferungen aus den USA abhängig. SMIC wie auch das US-Handelsministerium waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Mehr: Infineon, NXP, ST Microelectronics: Die führenden europäischen Anbieter sind den USA und China ausgeliefert. Das muss sich dringend ändern.

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